Wir waren auf Japanreise vom 16.12.23-06.01.24!

Montag, 13. August 2012

Last entry...(?)

Oha.

Mir war garnicht bewusst, dass mein letzter Eintrag vom 25.Mai stammt... Aber ich habe tatsächlich nichts mehr über meine Japanzeit gemeinsam mit meiner Mama geschrieben... Ich denke aber auch um im Kopf mit allem abzuschließen und ein Resumée zu bringen sollte ich das noch dringend tun.

Bis Ende Mai habe ich noch im Little World gearbeitet, aber so wie Einige von Euch es wohl schon geahnt hatten, war mein letzter Eintrag der zu meiner Abschiedsfeier... Mir ging es einfach nur noch schlecht, die Einzelheiten kennt ihr ja von vorherigen Einträgen... und ich musste selbst entscheiden, was ich tue- gehen und heilen oder bleiben und bis zu Ende leiden... Ich kann nun aber, da ich schon wieder gut 2 Monate in Deutschland bin beruhigt sagen: Mir geht es besser, viel besser. Und ich bin mit dem Problem nicht alleine. Überall wo ich hingehe, offenbaren sich mir Mitmenschen, die auch mit Panikattacken zu kämpfen haben, von der Mitfahrgelegenheit bis zur Freundin einer guten Freundin... Leider besteht auch noch ein anderes körperliches Problem, aber es ist nicht so, als würde ich deswegen jetzt mein lebenlang eingeschränkt sein... es erschreckt nur, dass einen in Japan nie einer darauf hingewiesen hat. =(

Meine Mutter kam am 2.Juni zu mir nach Inuyama und ich holte sie vom Flughafen ab, sie war ganz schön fit, trotzdem sie alleine kam und keine kleine Flugangst hat(jetzt hatte! :3). Wir schauten uns gleich das Schloß an und aßen Sobanudeln, leider schmeckten sie ihr nicht wirklich, bzw. machten diese wohl eher nicht so satt und schmeckten fad. (Ich mag Udon auch lieber, aber das Restaurant war wirklich einsame Spitze!)

Auf den Stufen zum Schrein am Fuße des Schloßes Inuyama =D
Das Essen mit Stäbchen fiel meiner Ma etwas schwer, trotzdem sie das beim heimischen Sushiessen immer problemlos meistert... aber das hat sicher damit zu tun, dass wir einzig hosoi maki, also leichtes dünne Sushiröllchen selbermachen. ^^" Am selben Abend gab es dann auch noch meine Abschiedsparty von allen "Chefs" der einzelnen Bereiche im Little World... meine Mama war natürlich auch eingeladen. Wir aßen am Bahnhof im "Al Centro", einem italienisch angehauchten Restaurant und das war schon eher Muttis Geschmack. <3 Mir ging es da leider richtig kacke... aber meine Ma hat schon gesehen, dass ich totale Panik hatte und mich beruhigt. (=_=) Trotzdem war es schön, alle Leute nochmal zu sehen, es gab natürlich auch wieder Geschenke, und besonders nette Worte vom Chef;
"Hm also Jennifer... als ich das erste Mal deinem Namen im Internet gesucht habe und deine Tsubomi- webseite sah und vor allem das Piercing und den coolen Iro... da wusste ich nicht, ob du das alles hier schaffst und wie du dich verhalten würdest... aber du bist eine sehr starke junge Frau mit vielen beeindruckenden Ideen und vielen Talenten, einer sehr schönen Stimme vor allem. Ich werde nie die schönen Weihnachtskonzerte in der deutschen Kirche im Little World vergessen- sehr ergreifend und beruhigend." ... Ja... irgendwie war ich etwas gekränkt, als ich nur den ersten Satz gehört hatte... wirke ich wirklich eine Spur "asozial" auf Leute, die meine Gesangs- oder Cosplayfotos sehen? Hmmm... (.__.) Aber ich bin natürlich
 froh, wenn ich diesen ersten Eindruck im Laufe meiner Arbeit völlig ins Gegenteil verkehren konnte. :)
Was an dieser Stelle unbedingt noch gesagt werden sollte; Dank eines riesigen Paketes von meiner geliebten Frau Fuchs und den Mitbringseln meiner Mami konnte ich JEDEM noch etwas schönes schenken, sei es Haribo, Bier oder ein anderes deutsches Schmankerl gewesen... DANKE dafür!!

Das gesamte "Chef"- Team, meine Mama und Ich
Am folgenden Tag traf ich mich mit Takeda-san und Kozuka-san, die meine Mami und mich mit zu einer riesigen Rosenausstellung und zum echt japanische Mittagsmenü im Kyotoer Stil mitnahmen!

Ich finde, hier sehe ich mal wieder oberausgemergelt aus... bei nur 53kg. >-< Das Essen war superlecker, aber für meine Ma seeeehr ungewöhnlich... ein Stück spuckte sie sogar aus in der Überzeugung, es sei ein Teil eines Küchenschwamms gewesen. xD
Es war wirklich ein schöner Tag mit superwetter und auch Eis mit Rosengeschmack gab es. :)
Am Ende unseres Ausfluges sollte ich dann noch auf Japanisch eine Dankesmessage auf mein großes Foto schreiben, dass ab sofort von mir im Kostümzimmer in Little Doitsu hängen würde... das war irgendwie ganz schrecklich, denn dann konnte ich nur noch weinen und meine Mama auch... :(
 
Am Abend fuhren wir noch spontan ins benachbarte Kotsuyousui, wo wir Secondhand shoppten und im großen Einkaufsladen Max Value kleine Dinge für unsere bevorstehende Fahrt nach Tokyo kauften... man war mir schlecht, weil sich Hunger und Panikattacke wieder vermischten...

Am folgenden Tag besuchten wir Osu Kannon in Nagoya, denn ich wollte ein letztes Mal an meinem Lieblingsstand was essen, trinken und im Violet Blue Lolitasachen shoppen. ^^ Wir aßen Takoyaki, welche meiner Mama super schmeckten (und mir ja sowieso!) und tranken auch noch nen Fruchtsaft bei meinem
Lieblings...äh... SAFTladen. =)

Ich muss Onkelchen noch dieses Bild schicken, fällt mir ein, er hat immer ganz lieb mit mir erzählt...
Und dann waren wir natürlich 3 Tage in Tokyo, denn wenn man schonmal nach Japan fliegt... nicht wahr?
Wir nahmen dieselbe Jugendherberge, in der ich auch mit cherry war, was meiner Ma eindeutig zu klein war... aber wir hatten wenigstens ein richtiges Bett. x_x... Wir besichtigten Asakusa, machten eine großzügige Stadtrundfahrt über die Ginza und aßen vorwiegend sehr kostengünstig bei Saizeriya... da hatte es cherry auch schon super geschmeckt. =) Hoch unjapanisch, aber sehr zu empfehlen! Meine Ma stürmte außerdem den 1Euroshop in Harajuku und fand viele gute Mitbringsel für daheim. ^^ Ich kaufte mir bei Closet Child noch ein Shirt von HeartE, mehr nicht. Auch in Shibuya waren wir... Leider waren wir auch eine Nacht im Krankenhaus, weil es mir so scheisse ging... nunja. Die Fotos sind leider noch auf nem anderen PC, vielleicht reiche ich die noch nach...

Nach der Rückkehr vom 3Tagestrip nach Tokyo besuchten wir meinen Arbeitsplatz, das Little World und hatten unglaublich viel Spaß... ich habe an diesem Tag echt noch viel besser verstanden, warum die Leute dort so gerne sind und viele einen Jahres- Pass haben um jederzeit hinkommen zu können...

Meine Mum im Okinawa- Kimono :)
...Und ich konnte endlich noch mein letztes Wunschkostüm tragen, den Sari!


Ja also, wenn echte Deutsche schonmal da sind, dann will man sich auch mit Ihnen ablichten lassen, hihi.

Meine Mama hat mir eine Karikatur von mir spendiert, man war das spaßig! ^^
Abends ging es dann mit meiner Gastfamilie also, Papa, Okaasan und Yuuko zum tollen Sushiladen, den ihr schon von früheren Einträgen her kennt... Meine Mama wird nie vergessen, wie lecker Muschelinhalte auf Reis sein können, denn natürlich gab es dort Sushi, welches bei uns wohl nur ganz exklusive, japanische Restaurants führen... (>.<) Und die zwei Tage vor unserem Abflug nach Deutschland lud uns Gastmutti dann noch zu sich nach Hause ein.. und weil meine Ma Witze gemacht hatte darüber, dass sie gleich nach dem Gastvati in die Wanne springen würde sollten wir dann WIRKLICH baden.. und wir durften garnicht mehr NEIN sagen, haha... An dem Punkt ging es mir dann wieder etwas besser im Bezug auf Okaasan, denn davor ging es mir so schlecht und sie wollte mich immernoch von hier nach dort schleifen, was nicht gut war... denn ich war nurnoch genervt und stolperte von einer Panikattacke in die nächste. ;_;"

Ich bin garnicht mehr so sicher, was wir noch alles gemacht haben, aber irgendwann, bevor meine Ma ankam, habe ich noch meine japanische "Omi" getroffen... zum letzten Mal.. das war traurig, weil mein japanischer Opi im Krankenhaus lag und ich ihn nicht mehr sehen konnte... .____." wir telefonierten aber und keiner von beiden war böse, dass ich früher gehen würde... Und mit meiner Ma traf ich auch Oyabu-san, den Radiochef, der mit mir im Kino war und Kikuko-san ein letztes Mal...

Am Tag des Abfluges holte Okaasan uns lieberweise mit dem Auto ab, wir hatten es tatsächlich geschafft, die Wohnung zu räumen und den letzten Müll noch wegzustellen. Am Bahnhof erwarteten uns dann Yokoyama-san und meine Chefin von Little Doitsu, Yamada-san. Letztere schenkte und noch Schokolade für den Weg und eine weitere Packung teuren grünen Tee, da ihre Familie einen Feinkostladen besaß.
Am Flughafen lief alles ganz mechanisch, wir verabschiedeten uns von Yokoyama-san und Okaasan und es gab wieder viele Tränen u_u ... Doch der Heimflug war super, denn ich hatte entgegengesetzt meiner Befürchtungen keine starke Panikattacke... nur im Zug nach Hause von Frankfurt nach Wob setzte der Jetlag mir richtig heftig zu... Aber als Papa uns am Bahnhof abholte war auch das vergessen...

Nun bin ich bereits 2 Monate wieder hier und war auch schon wieder auf 2Cons unterwegs. Und die Panikattacken gehen nach und nach, was schön ist. Aber zurück kommen die alten Probleme und Depressionen, die ich in den 9Monaten in Japan komplett vergessen konnte. Es ist alles nicht einfach.
War es ja noch nie. Aber irgendwie geht es immer weiter und ich denke es warten noch viele Abenteuer
auf mich, so wie die hinter mir liegenden in Inuyama... Ich bin unsicher, mit was ich diesen Blog weiter füllen soll, aber vielleicht schreibe ich einfach auch über meine Japan- bezogenen Erlebnisse hier in Deutschland, wenn es Euch interessiert.

Ich bedanke mich an dieser Stelle erstmal bei Euch allen, dass ihr meine Erlebnisse so eifrig mitverfolgt habt und mir durch eure Kommentare und Mails die Einsamkeit da drüben ein wenig erträglicher gemacht habt! Ich habe mich immer gefreut, von Euch Feedback zu bekommen!

Vielen lieben Dank und bis sicher schon ganz bald,
eure Tsu