Auch wenn ich sehr traurig war, dass ich den Abend des 5.11. nicht länger mit meinen Freunden aus Kanayama hatte reden können, war es die richtige Entscheidung gewesen, bereits um 22 Uhr ins Bett zu gehen. Ich hatte leider wieder nur einen okayen Schlaf, bei welchem ich einmal zwischendurch nachts wach wurde. Es reichte aber, um zu kurz vor 8 Uhr aufzustehen, zu duschen und mich auf den Weg zum Meieki, also dem Bahnhof Nagoya zu machen.
 |
Das Wetter war wieder richtig schön, sodass ich die meiste Zeit im T-Shirt rumlief. |
 |
Ich hatte eine ganz schön volle Tüte Mitbringsel aus Deutschland für Maho dabei. |
 |
Halloween ist gerade mal wenige Stunden vorbei und ich schwöre- in Japan ist alles voll mit Weihnachtskram! Ich verstehe zwar den Schmück-Aufwand und dass es nervt, wenn man das alles nur 5 Wochen hängen ließe, aber… Nee. Bei 20 Grad kommt da wirklich NULL Weihnachtsstimmung auf. |
Maho und ihr mittlerweile 1 Jahr alter Sohn Kanata wollten sich mit mir um kurz nach 10 Uhr an der goldenen Uhr treffen – ich würde scherzhaft sagen „Nagoyas Hachiko-Statue“ – einem beliebten Treffpunkt für Verabredungen. Wenn man sich jedoch auf der anderen Seite des Bahnhofs treffen wollte, dann stand dort nochmal eine äquivalente Uhr in Silber.
 |
Hier die besagte Kindokei – die goldene Seiko-Uhr. |
Maho kam mit dem kleinen um den Bauch geschnallt und wir umarmten und freuten uns, dass wir Zeit füreinander hatten. Als wir uns im Vorfeld abgesprochen hatten, gab ich ihr schon früh zu verstehen, dass ich keine große Action erwarte und auch super gerne einfach nur mit ihr und Kanata für kurze Zeit zu einem Indoor-Spielplatz oder ähnlichem gehen würde. Genau das taten wir auch! Es war richtig schön, weil es relativ leer war und wir in Ruhe reden und auch mit dem Kleinen spielen konnten. Im Gegensatz zum letzten Treffen im Dezember war Kanata schon viel weniger schüchtern und reichte mir Spielzeuge oder nahm auch welche von mir an. Im Krabbeltunnel steckte ich meinen Kopf durch das eine Ende hinein und machte ein lustiges Geräusch, sodass sich Kanata lachend umdrehte und in die andere Richtung flüchtete… wo ich komischerweise nach wenigen Sekunden dann auch wieder auftauchte. Das hielten wir beide aber nur maximal 3 Minuten durch. Ich versuchte möglichst oft Fotos für Maho zu machen, wo sie mit ihm zusammen drauf war, weil sie schon einmal in Social Media geschrieben hatte, dass sie relativ wenig Fotos von sich hat.
 |
Das war der Eingang der „Asobi no Sekai“- einer Indoor-Spielewelt für Kinder. |
 |
Kanata wird sicher einmal Schlagzeug spielen wollen, denn eine der längsten Beschäftigungen fand er im Zweckentfremden der Schlägel von den Xylophonen als Drumsticks.
|
 |
Das Bällebad war ihm nicht so ganz geheuer, auch wenn Mama vormachte, wie herrlich es war, darin zu liegen.
|
 |
Obligatorisches „Guck mal, Ulf! Ich habe ein Krokodil für dich fotografiert“-Bild. |
Schon gegen 11.30 Uhr wurde uns bewusst, dass Kanata ganz schön hungrig war und wir machten uns los und fuhren mit dem Aufzug hoch zum Stockwerk mit einer Menge Restaurants des Gate Towers. Maho hatte für mich extra herausgefunden, dass es in der Filiale von „Soup Stock Tokyo“ mindestens 2 vegane Suppen und ein veganes Ratatoullie-Curry gab. Außerdem passte dieses Essen auch super für den kleinen Kanata. Als wir beim Restaurant ankamen, war er schon leicht quengelig und wollte am liebsten sofort den versprochenen Saft trinken. Als dieser da war, ließ er sich bereitwillig in den Baby-Hochstuhl zu uns setzen und trank nach einem „Prost“ mit mir erstmal genüsslich aus dem winzigen Tetrapack.
 |
Ich probierte das Curry, weil die Suppe, die ich am liebsten probiert hätte, leider nicht vegan war. Die Yuzu Soda dazu schmeckte auch total erfrischend. |
Maho organisierte sich ihr Essen, während ich den kleinen mit Baby-Japanisch zuquatschte (es lohnte sich, denn ich bekam später sogar ein Stück von seinen köstlichen, getrockneten Pfirsichen ab… MJAM!). Als der Durst gestillt war, hielt Kanata jedoch nichts mehr in seinem Stuhl und die arme Maho hatte ihre liebe Mühe, ihn irgendwie im Zaum zu halten. Es klappte zwar für 2 Minuten, dass ich übernahm und mit ihm einen winzigen Spaziergang machte, von dem aus er seine Mama immer sehen konnte, aber mehr war leider nicht drin. So 3-4 Mal gelang es uns, ihn für eine Minute in den Stuhl zu setzen und ihm etwas Suppe und Brot anzudrehen. Aber für Maho war es sichtbar stressig, die Suppe so schnell runterwürgen zu müssen.
Nach dem Essen war es dann auch schon Zeit für die beiden, einen Stillraum aufzusuchen und wir tauschten Geschenktüten aus und verabschiedeten uns bereits. Maho betonte sehr oft, wie leid es ihr täte, dass wir nicht länger zusammen Zeit hatten, aber ich war einfach sehr happy, dass sie den Stress auf sich genommen hatte und fand es auch nicht außergewöhnlich, dass Stillsitzen in dem Alter für Kanata noch kein großes Hobby war. Es war schön, diese 2,5 Stunden zu reden und eine Beziehung zu dem Kleinen aufzubauen.
Eigentlich hatte ich mir sogar vorgenommen, nach Inuyama zu fahren, um Maho etwas Weg abzunehmen, aber nun war sie extra nach Nagoya gekommen und wir trennten uns an einem sehr günstigen Ort für meine weitere Tagesplanung. Ich lief einfach die 5 Minuten zum Einkaufszentrum „Kintetsu Pass’e“ und fuhr in den 7ten Stock, um im One Piece Mugiwara Store etwas für eine Freundin zu kaufen.
 |
Diese Mugiwara Stores sind auch mittlerweile über ganz Japan gut verteilt, aber für mich war es schon extrem praktisch, diesen Gefallen auf dem Weg miterledigen zu können.
|
 |
Ich fand zwei kleine Sachen und beim Bezahlen nannte die Kassiererin den Betrag in Berry, was mich etwas amüsierte. |
 |
Ein Stockwerk höher konnte ich dann bei Tower Records endlich das neue Album von Aimyon für Ulf kaufen und freute mich, dass seine CD-Wünsche im Gegensatz zu den Pokémonplüschis erfüllbar gewesen waren.
|
 |
Ich sah mich zudem bei der Modemarke ANAP etwas um und landete schließlich wie jedes Mal bei WEGO und nahm eine Menge Accessoires mit… mal wieder Shoppi Shoppi Bankrotti. |
Weil die Einkaufspassage direkt in der Nähe der riesengroßen Sehenswürdigkeit NANA-chan Ningyo ist, musste ich mir unbedingt ihr derzeitiges Outfit ansehen gehen. Und während das nicht so ganz spektakulär war und meinen Blick nicht lange fesseln konnte, entdeckte ich einen winzigen Coffeestore, der direkt gegenüber von NANA-chan war und auch eine spezielle Nagoya und NANA-chan Mischung Drip-Coffee verkaufte… wurde natürlich sofort von mir mitgenommen.
 |
Mein Favorit ist immer noch ihr Outfit vom Winter/Neujahr 2018/19, als sie als Göttin Benzaiten verkleidet war. |
Um 13:30 Uhr war ich bei der riesigen Dame fertig und stieg wieder in die U-Bahn zurück nach Sakae. Dafür gab es einen ganz bestimmten Grund: Ich wollte noch zu einer Filiale von „KALDI Coffee Farm“ gehen und auch dort etwas Kaffee und Aufstrich holen, mithilfe dessen man normalen Toast mit Melonpan-Geschmack veredeln kann… (KLINGT HIMMLISCH!). Ich versuchte mich im Untergrund von Sakae angekommen irgendwie zu orientieren, aber das GPS setzte andauernd aus und machte es einfach furchtbar schwierig, sich zurechtzufinden in dieser Labyrinth-artigen Underground Mall! Doch der Grund, warum ich mich leicht verirren sollte war mir bald klar: Ich fand einen winzigen Teeladen, geführt von einer alten Dame, bei dem ich schon von weitem eine Yuzu-Mochi-Süßigkeit erspähte. Ich kaufte sie sofort und wurde gleich liebevoll ins Gespräch verwickelt, wie es mit älteren Menschen häufiger passiert, wenn man auf Japanisch einigermaßen ausdrücken kann, das einen eine besondere Geschichte mit Nagoya und Umgebung verbindet… Wir redeten also und ich bekam gratis einen Schluck sehr leckeren Tee. Beim Abschied drückte sie mir noch zwei Matcha-Bonbons in die Hand, was mich richtig glücklich stimmte. Eines aß ich sofort auf meiner fortgesetzten Suche nach KALDI.
 |
Das kleine Glück in meiner Hand: Matcha Bonbons, yay! |
Mein GPS reagierte plötzlich wieder und der Ortungszeiger sprang um. Es sah so aus, als würde sich der Laden in der Nähe des Ausgangs Nummer 7 befinden und… JA! Da war KALDI. Ich hielt jedoch kurz inne. Maho hatte mir eine fast genauso große Tüte in die Hand gedrückt wie ich ihr und… es war eine Tragetasche von KALDI… ich entschied mich noch vor dem Laden, kurz in die Tüte reinzusehen, denn meine Koffer waren bereits ziemlich voll und ich wollte vermeiden, dass ich Dinge doppelt kaufte, die sie mir eventuell schon geschenkt hatte und… Voilá: Sie hatte mir ganz viel tollen Tee und eine Packung KALDI Kaffee besorgt, die ich hier vorhatte zu kaufen! Danke Maho!
 |
Der erste KALDI, in welchem ich jemals gewesen war, war im Keller des Kaufhauses Ito Yokado am Bahnhof Inuyama ansässig gewesen.
|
 |
Ich fand den Melonpan-Aufstrich und nahm eine Packung davon mit, eine Dose hauseigene alkoholfeie Yuzu Soda, eine kleine Tüte Kaffee-Reis-Schokopops und zwei Drip-Coffeefilter mit Schoko-Vanille und Macadamia-aromatisiertem Kaffee. |
Ich war gegen 14:10 Uhr zurück im Hotel und wollte mir in der Lobby einen Kaffee holen. Doch dann sah ich das Schild, dass sich neben dem ausbleibenden Gratis-Wasser auf dem Zimmer noch etwas verändert hatte- es gab in der Zeit zwischen 12 und 15 Uhr keinen Gratis-Kaffee mehr… aus „Wartungsgründen“. Dann müsste es halt einer der beiden eben gekauften Exemplare werden…
 |
Im Zimmer angekommen schaltete ich sofort den Fernseher ein und ließ das japanische Programm zur Präsidentschaftswahl in den USA laufen… welches mehr als ernüchternd war. Ich bloggte wieder, packte aus und machte mir den Vanille-Schoko-Kaffee.
|
 |
Ein Teil meiner Einkäufe – Die CD von Tower Records, der NANA-chan Kaffee, die Yuzu-Mochi und KALDI Coffee Farm-Goods.
|
Gegen 17:25 Uhr packte mich sehr schlimmer Hunger und wie ich zuvor ergoogelt hatte, blieb mir an diesem einsamen Abend eigentlich nur eine Option, wenn ich mal etwas Neues ausprobieren wollte: Ich lief zu „Freshness Burger“, die einen vegetarischen Avocadoburger mit Soya-Patty anboten.
 |
Auf dem Weg dorthin musste ich wieder an PARCO vorbei. |
 |
Ich dachte erst, der Laden sei zu, aber anscheinend standen die Stühle auf den Tischen, da eine Zwischenreinigung erfolgt war.
|
 |
Mein Burger und Co. im Körbchen! |
Der Bestellvorgang und Co. verliefen reibungslos und ich setzte mich an einen der kleinen Tische. Zu meinem Burger und dem frittierten Renkon gab es nochmal Yuzu… wie eigentlich schon den ganzen Tag über, da ich den Geschmack so liebe und in Deutschland selten habe. Ich nahm mir Zeit und Ruhe zum Essen und fand alles geschmacklich okay. Mo’s Burger mit dem veganen Burger war besser gewesen und mit dem leckeren Sandwich im Komehana konnte man keinen der beiden vergleichen!
 |
Ich ging nochmal kurz zu PARCO, weil ich doch nochmal ein paar Klamotten anschauen wollte, aber kaufte letztendlich nichts. Ich fand auf dem einen Stockwerk vor dem Treppenhaus einen Automaten von Oshi no Ko mit speziellen Stickern aus einer Kollaboration in Metalldosen. Ich holte mir aber nichts. |
Da auch gegenüber von PARCO ein Donquijote war und ich immer noch Satokos Warnung zu den überteuerten Preisen der Hauptfiliale im Ohr hatte, ging ich dort nochmal rein… und natürlich nicht heraus, ohne was zu kaufen. Es gab nochmal zwei Teile Kosmetik für mich und ich fand eine Yuzu-Kakao-Schokolade, die ich vorher noch nirgendwo anders gesehen hatte.
 |
Natürlich musste ich sofort ein Bild machen und es wieder meiner Freundin zeigen… |
 |
Dieser Laden war auch der erste, wo ich Bocchi the Rock! Und Oshi no Ko Badebomben sah. Eine davon nahm ich ebenfalls mit.
|
 |
Die Kuriosität des Tages war mit Abstand diese pflegende Maske für einen schönen… äh… Hintern. Die hat sicherlich keine ganz so kleine Zielgruppe… an Leuten, die sie auch fürs Gesicht benutzen könnten… ahahaha. |
 |
Da ich nichts mehr auf meinem Zimmer fürs Frühstück hatte, kaufte ich mir im Kombini neben dem Hotel noch ein paar Kleinigkeiten. Dabei fiel mir diese nette Marke auf, die sich „Schau Essen“ nannte… Fragt lieber nicht.
|
 |
Der Abend endete mit einem bisschen weiterbloggen und ich trank einen Pfirsich-Chuhai.
|
 |
Wani prüfte außerdem die Qualität der von mir gekauften Snacks für Ulf. |
Nachdem ich etwas Google-Recherche bemüht hatte und Satoko mir noch eine wichtige Nachricht über den neusten Deal bei Mister Donuts zusandte, entschied ich mich, was ich mit meinem letzten freien Vormittag in Nagoya anfangen wollte- ich würde die erste Coco Curry Filiale der Welt besuchen- gleich nachdem ich mich mit Pokémon Donuts und einem Special Item eingedeckt hatte! Davon lest ihr dann in meinem vorletzten Blogeintrag für diese Reise!
eure Tsu
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen