Even if things don't go as you like
It's not as if you've thrown your life away
(Utada Hikaru - "Flavor of Life")
Der regnerischste Tag in Tokyo überhaupt war der 2. November. Anfangs plante ich noch mit D. und ein paar Bekannten von ihm zum Baseball zu fahren, aber das Spiel wurde aufgrund des schlechten Wetters sowieso gecancelt. Dadurch war für mich klar: Der Samstag war der einzige Tag, an dem ich es schaffen könnte, Ulf einen Wunsch zu erfüllen: Den Wunsch von einem Pokémon DesignLab- T-Shirt!
Im Pokémon Center im Kaufhaus Parco von Shibuya kann man sich sein eigenes Pokémon-Shirt an einem PC/ Terminal gestalten und drucken lassen. Darum machte ich mich schon um 9 Uhr los um mich gegen halb zehn in die Schlange zum Eingang des Kaufhauses zu stellen.
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Mein Outfit des Tages... das wird vielleicht nochmal wichtig, denn... ich wurde später am Tag etwas "seltsam" darauf angesprochen.
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Da es in Shibuya regnete waren alle mit Schirmen unterwegs. Kurz vor 9:30 Uhr konnte man aber viel entspannter noch als sonst über die Straße und durch die Gassen spazieren.
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Ich lag zeitlich gar nicht schlecht, denn vor mir waren zwar einige Leute, aber ich konnte in 3 Meter Entfernung die ersten Design-wütenden Mitstreiter*innen noch erkennen. |
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Zuvor hatte ich online gelesen, dass es besser sei, NICHT am Wochenende zu kommen, aber... aufgrund der anderen Termine hatte ich nicht wirklich eine Wahl. Umso mehr freute ich mich, dass ich als Nummer 24 dran sein würde.
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Wie das mit dem Design Lab bei mir funktionierte war eigentlich:
Man stellt sich in die Schlange vor die Terminals und erhält von einem Staffmember eine kurze, mündliche Unterweisung. Wenn man der langen Wartezeit zustimmt, bekommt man ein einlaminiertes A4 Blatt mit einer Nummer drauf in die Hand. Auf japanisch werden dann die Nummern mit Mikrofon & Lautsprecher aufgerufen, wenn einer der 4 Terminalplätze frei ist.
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Wie ihr hier seht, gab es auch Beispiele für die T-Shirt-Größen an Bügeln hängend. |
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Die "Regeln" stehen auch nochmal auf Englisch dran.
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Was ich nicht so toll fand, aber was theoretisch ging: Ich hätte alleine auch einfach 2 oder mehr Shirts am Stück machen können. Aber ich glaube, man sollte es perspektivisch auf eines pro Person limitieren. Ich seufzte jedenfalls innerlich und guckte die beiden Englischsprechenden Touristen, die 4 Shirts auf einmal gestalteten, etwas böse an... haha, sorry. Es gibt pro Tag leider begrenzte Anzahlen an Shirts, die produziert werden können, deswegen finde ich es auch sehr schade, wenn Leute extra kommen und leer ausgehen, weil andere 4 Shirts machen...
Dieses "Massendesginen" war leider auch einer der Gründe, warum es super lange dauerte, bis ich überhaupt anfangen konnte, Ulfs Shirt zu gestalten... und leider war das ja auch noch nicht der letzte Schritt! Ich musste also wirklich eine ganze Stunde im Laden darauf warten, dass meine Nummer 24 aufgerufen wurde. Ich kaufte in der Zeit noch ein paar Kleinigkeiten für Freunde ein und war sehr enttäuscht, dass es kein einziges Plüschi mehr gab, das Ulf mich gebeten hatte, mitzubringen.
Dann war ich also dran! Man hat für die Gestaltung am Terminal 20 Minuten Zeit, wenn man zuvor die Bedingungen akzeptiert hat. Es gab 4 unterschiedliche Arten, wie man das Shirt designen konnte und der nette Staff erklärt es einem auch gern auf Englisch oder Japanisch nochmal. Die Shibuya-Pokémoncenter exklusiven Artworks waren beispielsweise sehr schön, genauso wie die jetzt bereits verfügbaren Weihnachtsillustrationen einiger weniger Pokémon, wie zum Beispiel Pikachu. Aber es war auch möglich, ein Shirt mit Stempeln zuzukleistern, oder ein Template zu benutzen. Vor der Reise bat ich Ulf, mir seine Top 10 der liebsten Pokémon zu nennen, damit ich ihm diese zusammenstellen könnte. Möglich war es aber nur, diese auszuwählen, wenn man feste Artworks verwendete, unter die sich kein eigener Text mehr drucken ließ.
Ich habe aus Angst, es nicht in 20 Minuten zu schaffen, alle Nummern und Namen (auch englisch und japanisch!!) der Pokémon die Ulf draufhaben wollte, im Voraus notiert, aber letztendlich brauchte ich das nicht... Die Pokémon waren ganz anders sortiert! Falls auch ihr euch so ein Shirt mit eurem Team zusammenstellen wollt, ist es also für ein schnelles Gestalten viel wichtiger, dass ihr wisst, zu welchem Typ euer Pokémon gehört und parallel dazu, aus welcher Region es stammt... ihr müsst nicht mal wissen, welche Generation es ist, denn sie sind alle nach aufsteigenden Nummern geordnet.
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Ich rundete das Souvenir für Ulf noch mit einem Schriftzug ab. |
Wenn man fertig ist, ruft man einfach den Staff und bestätigt seinen Entwurf. Man bekommt einen Zettel, auf den der oder die Mitarbeitende euch die Zeit schreibt, zu der das Shirt fertig sein würde. Diesen Zettel kann man dann an der Kasse bezahlen, wobei ein Shirt 4400 Yen kostet. Eure Quittung könnt ihr dann ca. 1 Stunde nach Fertigstellung des Shirts an einem Extra-Tisch vorzeigen, welcher sich hinter den Kassen am Ausgang aus dem Pokémoncenter gleich rechts befindet.
Ich wartete übrigens nicht die 1 Stunde und 10 Minuten bis das Shirt fertig war im Pokémoncenter ab- es wurde immer voller und unangenehmer und ich wollte lieber einen kleinen Snack essen oder gucken, ob ich noch woanders stöbern könnte. Also ging es raus aus Parco und hin zu Mandarake, der aber leider geschlossen war, als ich gegen 11:20 Uhr dort Aufschlug. Animate daneben hatte offen, aber ich gatcha-te nur und kriegte bei jedem Automaten die schlechtesten Pics... HILFE.
Da um die Ecke ein Daiso war, entschloss ich mich, das erste mal auf der Reise in den 100 Yen Shop zu gehen und suchte nach Yuzu-Süßigkeiten für eine Freundin und ein paar weiteren Dingen auf meiner Liste. Ich fand wieder wunderschöne Sticker, aber leider nicht das meiste, was ich suchte.
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Um 12:35 Uhr wollte ich das Shirt holen, aber... ich musste nochmal 25 Minuten in der Kassenschlange stehen, weil ich den Shirtbon nicht vorher mit meinem Einkauf zusammen bezahlt hatte... dumm gelaufen- LERNT AUS MEINEM FEHLER, KINDER! |
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Um ca. 13 Uhr war das Shirt dann mein- in diesem hübschen Beutel inklusive Wasch- und Pflegetipps. |
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Und so sah das fertige Shirt dann aus- es würde mich mega freuen, wenn Ulf es auch mag. Alles in allem musste ich also an diesem Samstag Zeit von 9.35 Uhr bis ungefähr 13 Uhr einplanen, um ein Poké Lab-Shirt zu bekommen. |
Mein Hunger nach all dem war entsetzlich groß und ich hatte Hunger auf etwas ganz Bestimmtes: Okonomiyaki! Ich googelte den Weg nach Harajuku und lief dann doch mit Schirm durch den Regen, weil es nur 22 Minuten zu Fuß zum Sakuratei waren. Mein Wunsch wurde erhört und ich konnte ohen Reservierung dort essen. Ulf und ich hatten hier bei unserem ersten Besuch eine sehr unfreundliche Kellnerin, aber dieses Mal war alles spitze!
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Wani bekam sein erstes Melon Soda auf dieser Reise. |
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So sah mein veganer Mix aus- rechts noch Pilze und Kirimochi, die ich als Topping extra wählte. |
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Nach kräftigem Rühren und Öl auftragen, formte ich mein Okonomiyaki auf der heißen Platte. Mir gelang es 10 Minuten später tatsächlich, es ohne Probleme zu wenden- obwohl das bei der veganen Version aufgrund des fehlenden Eis gar nicht mal so leicht war.
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Wani war auch sehr glücklich, dass wir hierher gekommen und uns den Bauch vollgeschlagen hatten. |
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Mein Weg führte mich nach dem Essen dann doch besseren Wissens um die Überfülltheit des Ortes durch die Takeshita-Street. Ich entschied mich, bei Noémie, ANAP, Daiso und Paris' Kids vorbeizuschauen.
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Ich mag die eher sportliche Mode von ANAP echt ganz gerne! |
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Ich kaufte mir dieses Knit-Set und ein paar Socken im Sale... eigentlich habe ich schon so viele Socken geholt, ich hätte gar keine mit nach japan bringen müssen!! |
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Noémie sah von außen dann doch gar nicht nach meinem Stil aus, darum ging ich letztlich doch nicht hinein. |
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Im Harajuku-Daiso kaufte ich anscheinend ein paar der letzten Pop Team Epic Blindbox-Anhänger und fühlte mich endlich mal erfolgreich, da ich meine Wunschanhänger rausbekam!
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Als ich mir bei Paris' Kids Haaraccessoires ansah, hatte ich leider eine unangenehme Begegnung, die ich nicht so recht einzuordnen wusste und mit der ich auch nicht anders umzugehen wusste, als damit zu spaßen. Mich tippte ein fremder Mann von hinten an und sagte mehrmals laut "EXCUSE ME", auch nachdem ich mich schon umgedreht hatte. Ich sprach in meiner Perplexität japanisch zu ihm, aber er zeigte nur auf sein Handy und sagte "I am English Beginner! Do you speak english?". Ich bejahte und er tippte auf seinem Handy in Google Translator, um mir die Übersetzung einer Frage in Mandarin-Englisch zu zeigen: "Are you an adult?".
Ich hatte überhaupt keine Ahnung, worauf diese Frage abzielen sollte und fühlte mich instant unwohl, weil mir überhaupt nicht klar war, was er mit dieser Frage beabsichtigte. Ich fragte und wiederholte auch nochmal: "Why do you ask this question?, da er mir abermals sein Handy hinhielt, als wolle er gestikulieren "Jetzt antworte doch!". Als ich nichts antworten wollte und konnte, fragte er dann, ob ich ein Model sei, was ich vehement verneinte. Er winkte wild mit der Hand und bewegte sich rückwarts weg von mir mit ungefähr fünf "SORRY"s... Ich hatte keine Ahnung, was das sollte und war sehr verunsichert...
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Ich machte mich um 15:55 Uhr auf den Weg zurück in das Hotel in Tamachi. Ich musste noch Wäschen waschen und langsam anfangen, ein wenig zu packen, da es am 4.11. weiter nach Nagoya gehen würde. |
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Hier seht ihr meinen Stickerhaul des Tages von beiden Daiso-Filialen- sogar mit Washitapes & Briefpapier! |
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Und diese Dinge kaufte ich zusätzlich dort: Unter anderem auch Yuzu Bonbons und Furikake. |
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Hier mein erster Pokémoncenter Haul aus der Filiale in Shibuya. Endivie und Glurakbutton sind Geschenke.
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Diese süßen Sachen habe ich bei Daiso und Paris' Kids geholt, denn ich möchte der Tochter meiner Arbeitskollegin etwas mitbringen. |
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Und zum Abschluss für euch noch der bekloppteste Fund des Tages... eine... Pizza... Badebombe?! Und sie riecht auch noch nach Cola... JETZT REICHT ES MIR ABER!!11!1 |
Ich fiel müde und glücklich nch dem Bloggen ins Bett und war gespannt, wie es am nächsten Tag beim Baseball wohl werden würde- es stand jedenfalls kein Regen mehr auf dem Plan!
eure Tsu
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