Ich bin wieder auf Japanreise vom 25.10. - 08.11.24! (≧▽≦)

Mittwoch, 30. Oktober 2024

Gemü"s"liches Beisammensein

Ich will nicht davonlaufen
Ich möchte nur die sein, die ich sein möchte
Auf dem Papier klingt das wahrscheinlich gut, aber
solange du mich verstehst, bin ich okay damit

Stärke ist nicht dafür da, sich an der Spitze zu halten,
sondern um etwas Wichtiges festzuhalten

(Blue Encount - "Polaris")


Am Dienstagmorgen des 29.10.2024 stand ich endlich mal etwas ausgeschlafener auf und machte mich wieder auf den Weg ins Büro. Es sollten an diesem Tag höchstens 18 Grad werden und der Wind wehte ziemlich kalt durch meinen dünnen Cardigan… das hätte ich anders machen sollen!

Auf dem Weg erhielt ich eine Nachricht von Katrina, dass sie heute leider doch von Zuhause aus würde arbeiten. Ich war ein bisschen traurig, aber schaute im Bahnhof Tokyo trotzdem bei Ekibenya Matsuri vorbei, um das vegane Bento als Mittagessen zu kaufen. Ich fragte einen der Verkäufer danach, doch sie hatten es aus dem Sortiment genommen… Ich weinte innerlich. Das würde bedeuten, ich müsste allein essen und erst einmal googlen, ob es noch irgendeine andere Veggie oder Vegan Option in der Nähe gab.

Es regnete auch an diesem Tag auf dem Weg ins Büro unaufhörlich durch.

Im Büro konnte ich im Laufe des Tages noch weitere neue Gesichter treffen, die alle sehr verwundert über mein Kommen waren- es war nicht kommuniziert worden, dass ich für zwei Tage „zu Besuch“ sei. Quasi „über Nacht“ hatte ich einige Antworten von Kollegen und Kolleginnen erhalten, sodass ich Aufgaben vom Montag fortführen konnte. Ich war mir nicht zu 100% sicher gewesen, wie produktiv ich als Office Managerin in einem fremden Office würde sein können, aber meine zwei Tage waren gut mit Aufgaben gefüllt mit dem kleinen Unterschied, dass die Reinigungsaufgaben hier vergleichsweise klein ausfielen. Sehr glücklich war ich über das schnelle Feedback meines Teams zur Organisation der diesjährigen Weihnachtsfeier, wodurch ich auch dafür noch etwas erledigen konnte.

Kurz nach 12 Uhr suchte ich mir einen Ort für mein Mittagessen. Ganz in der Nähe war eine Filiale von Falafel Brothers mit vielen Gerichten wie Burger, Pizza, Bowls, Kartoffelspalten und und und… Im vergangenen Jahr war ich schon mit Ulf in ihrem Geschäft im Kaufhaus Parco in Shibuya essen und es war sehr lecker. Das sollte auch dieses Mal wieder zutreffen.


Ich lief durch das Wolkenkratzer Labyrinth und mit mir hunderte andere hungrige Angestellte.


Die Filiale der Falafel Brothers in Otemachi befand sich im Erdgeschoss des Financial Towers South.


Ich wünschte, es hätte noch mehr in meinen Bauch reingepasst, denn es gab auch verschiedene vegane Desserts, wie z.B. einen Cheesecake... hach.


Als ich mir die Speisekarte draußen vor der Tür ansah, öffnete sich diese und ich wurde freundlich auf Englisch hereingebeten. Ich bekam einen QR Code, über den ich bestellen und auch gleich online bezahlen konnte.



Ich bestellte mir diesen riesigen Falafelsalat im Mittagsmenü mit Hummus und sauren Gurken. Dazu gab es noch eine ziemlich große Cola Zero und eine kleine Suppe im Soljanka-Stil. Gekostet hat mich das unter 9,50 € und die Portion war so groß, dass ich sie kaum geschafft habe.


Ich brauchte für den Weg und das gemütliche Essen insgesamt eine Stunde, was perfekt als Pausenzeit war. Gegen 16 Uhr verabschiedete ich mich und bedankte mich noch einmal dafür, dass ich hier arbeiten durfte. Wenn mein Management oder jemand von hier es mir nicht erlaubt hätte, zwei Tage in Tokyo zu arbeiten, hätte ich meine Japanreise gänzlich anders planen müssen, da ich nicht mehr genug Urlaubstage zur Verfügung hatte. So warten von den insgesamt 15 Tagen jetzt noch weitere, ereignisreiche auf mich! Ich hoffe ihr merkt, wie bedeutsam das für mich war und wie glücklich ich bin- ich kann dem sonst nur noch einmal hinzufügen, dass es eine unglaubliche Erfahrung ist, in Japan diese Art von Arbeitsalltag erfahren zu dürfen.


Ich nahm die JR Linie und fuhr nach Hamamatsucho, wo ich mich mit D. zum abholen unserer Unterlagen für das Tokyo International Film Festival verabredet hatte.


Auf vielen Bahnstrecken der letzten Tage hatten wir bereits diese Werbung gesehen.


Da nur ein Vertreter die Unterlagen für beide abholen durfte, erledigte D. dies für uns.

Das Abholen ging superschnell und wir konnten nochmal ins Hotel zurück, um uns kurz umzuziehen oder frisch zu machen, denn am Abend sollten wir eine Bekannte von D. treffen, die bei einem großen Mangaverlag arbeitete. Sie hatte im Vorfeld extra ein Teppanyaki Restaurant für uns ausgesucht, in welchem ich ein veganes Menü bekommen würde... wie lieb!!

Wir fuhren nach Akasaka-Mitsuke zum Restaurant Yasaiya Teppanyaki und freuten uns auf das Essen, denn gegen 19 Uhr meldete sich der Hunger. D.s Bekannte namens L. war trotz des anhaltenden Regens genauso pünktlich wie wir angekommen und ich freute mich tierisch, dass wir alle drei den Platz direkt an der Teppanyakiplatte vor dem Koch einnahmen durften!


Wieder einmal fanden wir mit Google Maps schnell zum Ziel- ich möchte mein mobiles Internet hier nicht missen.


Ich orderte als erstes eine Yuzu Limonade und sie schmeckte einfach WOW. Es war kein Sirup, sondern anscheinend wirklich frisch gepresster Saft in einem klasse Verhältnis zum Wasser und Eis!


Ich bekam den Vegan Course und die anderen beiden Fleisch zur Auswahl. Wir merkten beim reinkommen, dass das hier etwas sehr besonderes und hochwertiges war... VORFREUDE AUFS ESSEN.

Hier seht ihr ungefähr, wie nah wir an der heißen Platte saßen. Damit nichts spritzte, gab es für alle ein Lätzchen. Eigentlich ist das total smart, aber ich fühle mich damit immer ein bisschen seltsam, haha.

Wir wählten aus einem großen bunten Teller das Gemüse aus, das wir gerne essen wollten. Ich entschied mich für besondere Pilze, Kürbis, Lotusstempel und Süßkartoffel. Und dann begann der, für mein Empfinden sehr coole Showkoch, die Auswahl gekonnt zu grillen. Es machte sehr viel Spaß, ihm zuzugucken und ich genoß die Gesellschaft von L., die auch eine superliebe Person ist.


Als erstes gab es für alle eine gebratene Zwiebel.


Es folgte eine Kartoffelkrokette, die aber als Gnocchi bezeichnet wurde. Diese war unfassbar soft und lecker!

Wenig später war auch das ausgesuchte Gemüse und die Pilze serviert worden... Ich weiß nicht warum, aber alle diese Dinge schmeckten wie vom anderen Stern. So einen leckeren Kürbis habe ich wirklich noch nie gegessen! Die Textur der Pilze war irgendwie fremd, weil man auf der Zunge das Gefühl von Kiwi-Haut bekam, aber sie schmeckten sehr aromatisch und trotzdem gut.


Wir bekamen auf dieser Reise schon öfter eine kleine Suppe in kleiner Tasse. So auch diese Kürbissuppe.


Mein nächster, großer Gang war ein Riesen Pilz Steak mit veganer Tofu Bolognese Sauce und noch ein wenig frischem Senf. Hier war L. sogar etwas neidisch auf mich, da auch sie Pilze so liebte wie ich.


Wir bestellten zusätzlich diese Hirse und Beifuß...-Klößchen? Es war ein wenig wie Mochi von der Konsistenz und kam mit Yuzu-Misosauce. Ich erzählte von dem Yuzubaum, den mir meine Freunde in Deutschland zum Geburtstag geschenkt hatten und der Koch fand das richtig cool (ich auch!).


Als letzter Gang vor dem Dessert kam ein Curry und auch das war richtig lecker rauchig und cremig. Der Unterschied von komplett selbstgemachten zu den fertigen ist so riesig, ich war auch hier wieder super dankbar, dass ich das schmecken durfte! YUMMY!


Ich bestellte nach einem Sapporo Bier noch einen veganen Cocktail und sie machten mir mit frischen grünen Trauben einen alkoholfreien Wein-Cocktail. Es war genau mein Geschmack und ich glücklich!


Das Dessert war ein Obstteller mit Birne, Physalis und traumhaften Feigen... das waren Feigen, die eine so zarte Schale hatten, dass man sie mitessen konnte! Sie stammten von einer Insel im Norden Japans und haben wohl einen sehr kurzen Erntezeitraum. Was war dieses Essen nur für eine Offenbarung!

Der Abend endete mit dem Austausch von kleinen Geschenken und L. war so süß, uns jedem eine Packung Java Currymix, Postkarten und Grünen Tee zu schenken. Ich war ihr so dankbar, dass sie diese Sachen für uns vorbereitet hatte! L. gab am Ende noch vor, auf die Toilette zu wollen aber in Wirklichkeit hatte sie uns eingeladen und ging einfach vor zum bezahlen... Ich hoffe bei ihrem nächsten Deutschlandbesuch können wir sie so nett ausführen.     

Im nächsten Blogeintrag gibt es u.a. ein Wiedersehen mit Ryota und Familie, die sich extra Zeit für uns genommen haben. <3


eure Tsu


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