Indem ich mich weiterschleppe, laufe ich dem Morgen entgegen
auch heute Nacht ist das das, was die Form meines stillen Gebets reflektiert
Hey mein Freund
aus irgendeinem Grund höre ich deine Stimme
Hey ich selbst
und es scheint, als hätte ich das verborgene Licht kurz gesehen, ah
(Tommy heavenly6 - "Hey my friend")
Als ich das letzte Mal im Dezember 2023 mit Ulf in
Japan war, hatten wir zwar mit dem Direktflug eine deutlich kürzere Reisezeit als
dieses Mal, doch mir ging es relativ schlecht mit dem Jetlag und ich konnte die
ersten 3 Tage fast gar nicht schlafen. Das war dieses Mal für die erste Nacht nach
Ankunft etwas anders. Ich schlief von ca. 22.30 Uhr bis 7.20 Uhr und meldete mich
per Messenger gleich bei meinem Freund D. . Er war auch schon wach und hatte sich
für den Sonntag vorgenommen, nach Yokohama zu fahren. Aufgrund unserer Teilnahme
am Filmfestival hatte ich mir nichts fest eingeplant, sondern meine gesamte Reise
darauf und auf die zwei Tage im Büro meiner Firma ausgelegt. Und so fuhr ich mit
ihm mit nach Yokohama und war sehr glücklich, dass ich problemlos geschlafen hatte
und voller Energie war.
Frühstück gab es für uns beide von einem 7-Eleven Kombini und ich kaufte gleich
ein bisschen mehr, da ich schon ahnte, dass wir eher keine geregelten Mahlzeiten
würden zu uns nehmen. Von unserem nächstgelegenen Bahnhof namens Tamachi aus brauchten
wir ungefähr eine halbe Stunde bis zum Bahnhof Yokohama.
In Yokohama angekommen liefen wir direkt zu Klischee…
äh Donquijote und suchten unter anderem nach einem Adapter für meinen Laptop. Da
ich nicht riesige Berge von Einkäufen mit mir herumschleppen wollte und mir ja gegen
Ende der Zeit in Japan noch eine Zugreise nach Nagoya bevorstand, versuchte ich
nur Dinge zu kaufen, von welchen ich befürchtete, dass sie sehr beliebt und sehr
schnell weg sein würden.
Die Gegend um Nishi-Yokohama Station ist total verwinkelt und hübsch. |
Einfach mal ein bisschen Wandmalkunst zwischendurch aufgenommen. |
Gibt es eigentlich irgendeinen Donquijote der nicht dieses ikonische Äußere besitzt? (Den Einkaufshaul gibt es am Ende des Blogposts! 😊 ) |
Nachdem wir beide irgendetwas zwischen 60-70 Euro im
Laden gelassen hatten, ging es auf der Suche nach dem nahegelegenen Lashinbang erstmal
in unsere erste große Gatcha-Automaten-Hölle des Trips. Da ich auf Instagram 2 Accounts
abonniert habe, die regelmäßig posten, was es denn so für Neuheiten in den Automaten
gibt, hatten sowohl ich als auch D. bestimmte Dinge, die wir finden wollten. Etwas
von Doremi für eine gute Freundin von mir und ihm und natürlich: der TUKAN GATCHA
für meinen Ulf.
Etwas unscheinbar, doch in dieser Nachbarschaft versteckten sich unzählige Gatcha-Gatcha! |
Die Tukan-Figuren sind relativ groß und kosteten 500 Yen für einmal drehen.
Als erstes zog ich den Tukan mit dem halb-schwarzen,
halb-gelben Schnabel und dachte, damit sei es getan, da ich alle verfügbaren 4 Optionen
richtig hübsch fand. Doch ein kurzes WhatsAppen mit Ulf signalisierte mir, dass
genau dieser Tukan in seinem persönlichen Ranking nur auf Platz 4/4 gelandet war.
Also drehte ich noch einmal und bekam einen weiteren Tukan. Nun war Ulf richtig
glücklich.
Ich lernte D. von seiner „Gatcha-süchtigen Seite“ kennen, denn als ihm die 100 Yen Münzen ausgingen und der Automat zum Wechseln defekt war, spazierte er ohne zu Zögern zum benachbarten Family Mart und besorgte sich neue Münzen. Aber wer könnte es ihm verübeln?! Only in Japan...
Hier einer der seltsamsten Gatcha-Inhalte, die ich an diesem Tag entdeckte… „Nasenlicht“… äh, bitte was?!
Ich fand auch diesen Automaten mit „DIY-Möbeln“ sehr witzig und fragte mich, warum man „DIY“ nicht mit „IKEA“ ausgetauscht hatte.
Und dann kam auch schon unser nächstes Ziel in Sicht... Lashinbang! |
Nach einer Menge Glücksspiel gingen wir zum benachbarten Lashinbang und suchten ein paar Geschenke. Ich fand etwas von Kaito Kid für eine liebe Freundin, einen Mini-Detektiv Conan-Plüsch, einen Button von Fern aus Frieren und eine sehr sehr witzige Temari aus Naruto, die eigentlich eine Katze war… „NYARUTO“ sozusagen!
Als nächstes ging es zu Book-Off im Kaufhaus Vivre, wo D. und ich nach CDs suchten. Ich fand eines der neusten Alben von Utada Hikaru für die Hälfte des Neupreises und war sehr happy, weil dies die einzige CD war, die ich mir vorgenommen hatte, auf dieser Reise für mich zu kaufen. D. fand zwar nicht alles, aber dafür auch etwas Schönes und beim Gang zur Kasse fiel mir noch eine weitere Kostbarkeit auf, mit der ich Ulf würde überraschen können.
Nebendran war auch noch ein Animate-Store, in welchem
D. und ich uns aufteilten und uns umsahen. Da die Artikel hier stets neu sind machte
ich zunächst eine Runde ohne etwas zu kaufen. Doch bei der zweiten Runde, nachdem
ich mich mit D. besprochen hatte, dass er noch einen Moment länger Geschenke für
seine Arbeitskolleg*innen suchen wollte, fand ich mit seiner Hilfe die „Bocchi the
Rock!“-Regale und… SO EIN MIST. Ich fand endlich ein schönes T-Shirt von der Serie,
das mir passen würde, Washitape und eine erste Packung Hüllen für Trading Cards,
um welche mich Ulf als Mitbringsel gebeten hatte.
Nicht zu übersehen, wenn man am Ende der Rolltreppe angekommen war: ANIMATE!
Mein Bocchi-Loot im Warenkorb… dieser Trip ist so eine Art „ich kaufe jetzt alles, was ich beim letzten Mal versäumt habe“-Reise! |
Ein Symbolbild für die übliche Mangadarstellung in den Animate-Stores. Es war an diesem Sonntag ganz schön voll und Menschen unterschiedlichster Altersklassen gingen hier shoppen. |
Werbung für Oshi no Ko Blu-ray & DVD Release… just because! |
Von den Sachen, die D. einkaufte, war auch richtig schönes Merch von den Tagebüchern der Apothekerin dabei, aber ich hielt mich zurück, nicht auch noch davon etwas zu kaufen. Es folgte noch ein kurzer Gang in den Book-Off speziell mit den Anime-Goods, aber ich konnte weder einen hübschen Jutebeutel zu einem Anime, den ich mag finden, noch ein Portemonnaie mit Anime-Motiv. Letztere sehe ich leider wirklich nur noch sehr selten auf meinen Reisen… sterben sie langsam aus?!
Da mein Freund D. schon gut mit seinen Geschenken zu
schleppen hatte und die Uhr bereits 15:30 Uhr überschritten hatte, schlug mir D.
vor, in Yokohama China Town etwas zu essen und dann nochmal kurz im Yamashita Park/
Gardens spazieren zu gehen, bevor wir zurückfuhren. Eine gute Idee, denn wir hatten
bis dahin ja kein Mittagessen gehabt. Bei Trip Advisor stieß D. auf das „Banwarou“,
welches Vegetarier*innen-freundlich war. Wir nahmen eine U-Bahn dorthin und liefen
3 min durch die Straßen des Chinatownviertels. Zuletzt war ich an Ulfs Geburtstag
Anfang Januar hier gewesen. Das winzige Lokal war von außen eher unscheinbar, aber
wir traten ein und freuten uns, dass wir zu dieser ungewöhnlichen Uhrzeit mit die
einzigen Kund*innen waren. Der nette, schon ältere Besitzer begrüßte uns mit seinem
gebrochenen Englisch und fragte gleich, ob wir wegen der vegetarischen Optionen
gekommen waren. Er wirkte ein kleines bisschen entspannter, als ich ihm auf japanisch
alle Fragen beantwortete.
Eine englische Speisekarte für mich und D. gab es nicht, aber man erklärte uns anhand der Bilder an der Wand, welche Veggie-Optionen es gab.
Wir bestellten Ulong-Tee, zweimal Mapo Tofu und einen
Teller vegetarischer Gyoza, um die insgesamt 6 Stück zu teilen. Da Essen kam, jedoch
ohne Reis- wenn wir das gewusst hätten, hätte unsere Bestellung vielleicht eher
aus 1x Tofu und 2x Reis bestanden. Wir wollten sichergehen, dass wir aufessen würden
und aßen deshalb unser Gericht „einfach so“. Es hatte für mich die perfekte Schärfe,
was ich dem Besitzer auf Nachfrage auch so sagte.
Sehr lecker und so authentisch, wie ich es sonst nur bei einem leider bereits nicht mehr in meinem Wohnort ansässigen Restaurant bekam.
Auch die Gyoza und das darin enthaltene gemischte Gemüse waren sehr lecker. Hier hat man geschmeckt, dass sie selbstgemacht waren. |
D. bezahlte dieses Mal das Essen für uns beide und wir brachten dem Besitzer noch kurz „Danke“ und „Dankeschön“ bei, denn er erzählte, dass in letzter Zeit ziemlich viele Touristen aus Deutschland bei ihm einkehren würden.
Draußen bewaffnete sich D. noch mit einem Erdbeer-Sahne-Shake
und wir liefen zum Yamashita Park, welchen er aus seinen geliebten Yakuza-Spielreihen
kannte (Anime- und Gaming-Tourismus, YAY!). Es nieselte zum Glück nur ganz leicht
und wir spazierten etwas am Ufer entlang und verbrachten einige Zeit erzählend auf
einer der Parkbänke, von welchen wir uns oft mehr im Stadtbild Tokyos wünschen würden,
um sich darauf kurz auszuruhen.
Wie beißt man eine Skyline? Danach müsst ihr schon meinen Experten Wani fragen…
Viele Leute nutzten die Wiese, die Bänke oder einfach
die nette Aussicht und die freundlichen Temperaturen, um wie wir zu verweilen. Kurz
vor 18 Uhr machten wir uns dann auf, von der Nihon-Odori zurück zum Bahnhof Yokohama
und nach Tamachi zu fahren. Zu diesem Zeitpunkt war D. bereits sehr müde, denn ihm
war ein erholsamer Schlaf verwehrt geblieben. Wir kamen bis zum Bahnhof Ooimachi,
als die Bahn auf der Keihin-Tohoku-Line plötzlich zum Stillstand kam… Ein Personenschaden
hatte dafür gesorgt, dass wir 25 Minuten lang festsaßen und nicht weiterkamen. Mir
tat D. in seiner Müdigkeit sehr leid und auch ich hatte mir die Heimreise anders
vorgestellt. Statt wie geplant 18:50 Uhr waren wir erst gegen 19:20 Uhr wieder am
Bahnhof Tamachi. Da es regnete, nahm mich D. mit unter seinen Schirm. Ich kaufte
in einem Lawson Kombini noch Frühstück für den nächsten Tag und die derzeit auf Social Media viralen Lawson-Stil
Socken, welche MUJI herausgebracht hatte.
Das ist mein (fast) kompletter Loot des Tages gewesen- manche Sachen kann ich nicht posten, weil ich Ulf überraschen möchte! 😉 |
Ich kam zurück aufs Zimmer und packte meine Sachen für den Folgetag, denn am Montag und Dienstag würde ich früh aufstehen und in das Tokioter Büro meiner Firma zum arbeiten gehen. Vielleicht erinnert ihr euch noch, dass ich dort bereits im Dezember 2023 einmal „Hallo“ gesagt hatte?
Wir unterbrechen die laufende Sendung für das obligatorische "Tsu-holt-sich-abends-nen-grüner-Tee-Eis-und-isst-es-auf-dem-Hotelzimmer". |
Am Rest des
Abends bloggte ich noch den Hinflug und versuchte ab 23 Uhr zu schlafen, was mir
nicht gelingen wollte. Von ca. 0:30 Uhr bis 1:00 Uhr nachts Ortszeit telefonierte
ich noch kurz mit Ulf und schlief leider nur zwischen 2 und 5:30 Uhr. Da war er
also, der Jetlag… trotzdem freute ich mich auf die zwei Tage im Büro, ohne die ich
diese Reise deutlich hätte verkürzen müssen, wofür ich meinem Arbeitgeber sehr dankbar
bin! Was ich meinen Kolleg*innen in Japan als Omiyage mitgebracht habe, das lest
ihr dann also im nächsten Blogeintrag!
Mata ne,
eure Salari-Woman Tsu
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