Wir waren auf Japanreise vom 16.12.23-06.01.24!

Freitag, 14. November 2014

Nachtrag 2: Nagoya(2)

Cheerio-ho-ho-ho!

#2 NAGOYA  名古屋

Am allerersten offiziellen Drehtag in Nagoya frühstückten Anne und ich gemeinsam in der Lobby des Hotels. Wir quatschten nochmal sehr viel über den vergangenen Abend und waren Beide sehr aufgeregt, was wir aus unserem Tag in Nagoya wohl machen würden, weil wir am Vorabend gesagt bekommen hatten, dass wir selber unsere Ziele bestimmen sollten (mithilfe des Lonely Planet Reiseführers) und dass uns Niemand helfen würde... das sorgte bei Anne für mulmige Gefühle genauso wie auch bei mir... denn Vieles was wir ankündigten, machen zu wollen, wurde von dem einen Produzenten bereits abgelehnt... wir hatten ganz schön Angst und fühlten uns etwas allein.

Man konnte aus einem Buffet die Besten Sachen selbst raussuchen... sowas mag ich! Und es gab auch leckeres Pfirsich-Jelly, so eine Art Gelatine-Pudding-Zeug was super schmeckt! Nom nom!
Danach wurden wir abgeholt und fuhren mit dem Bus nochmal zum Studio von TV Aichi, um unsere Mikrofone und weiteren Teammitglieder abzuholen. Vor der Dame, die mir das Mikrofonkabel unter dem T-Shirt durchzug hatte ich kurz einen Anflug von Depression... die Worte vom Vorabend wogen einfach sehr schwer und ich fragte mich, warum ich für diese Reise ausgewählt worden war. Aber sie sagte mir, dass das Quatsch sei und wir alle zusammen viel Spaß haben sollen und auch werden und ich es locker sehen sollte... mir ging es besser und wir fuhren sofort zum Bahnhof in Nagoya, wo wir die erste Szene mit Lovely-san drehten.

Ankunft am Bahnhof in Nagoya.
Anne blickt neugierig aus dem Bus. Sie sah den Bahnhof zum ersten Mal von der Taiko Dori- Seite aus.
Lovely-san in ihrer ersten Szene. Wir Anderen warteten solange, bis wir hinzustoßen sollten.
Am Bahnhof waren die vorbeigehenden Leute natürlich sehr neugierig und dachten bestimmt, wir seien ausländische Promis oder sowas... das Gefühl finde ich bis heute super seltsam. Es ist aber schön zu sehen, wie gesittet man sich in Japan benimmt und nicht einfach vor das Bild springt, oder irgendwas sabotiert. Ich habe da einen total gegensätzlichen Eindruck von Deutschland- korrigiert mich, wenn ich falsch liege? Auf jeden Fall erkannten ein paar Leute immer mal wieder Lovely-san, aber sie hielten sich mit Autogrammwünschen und dergleichen sehr dezent zurück.
Zu Beginn des Drehs wusste ich noch nicht so richtig, wo ich genau hingucken sollte und das Team schien sich auch im Vorfeld nicht zu 100% überlegt zu haben, wer genau welche Teile übersetzt, weswegen Annes Übersetzer und ich uns manchmal überschnitten in den Aussagen.. Aber wie ich schon zum ersten Tag schrieb war es eine super Erfahrung und machte unglaublich viel Spaß, da Anne auch eine supernett Person war. Im Anschluss an die erste Szene fuhren wir gemeinsam mit Lovely-san zum Schloß Nagoya.

Am Schloß Nagoya angekommen erzählte und Lovely-san als Moderatorin und Leiterin der Reise jede Menge und wir sprachen auch über die Bedeutung der Delfin-ähnlichen Statuen auf dem Schloß oben drauf. Dies ging solange, bis wir auf einmal eine lustige Entdeckung machten: Vor uns standen Leibhaftig ODA NOBUNAGA und sein Gefolgsmann GENKI! ...Naja, sagen wir fast, denn die beiden Herren waren Teil einer sehr authentischen Theatergruppe, die Persönlichkeiten aus Japans Sengoku-Ära detailgetreu darstellten. Sie erzählten uns die Geschichte des Schlosses und ihrer Lebenszeit und ich erzählte alles nochmal Anne auf Englisch. An einer Stelle verhaspelte sich Lovely-san sehr niedlich und sprach den Ehrwürdigen Nobunaga mit einer falschen Nachsilbe an, nämlich mit "Nobunaga-san". Danach wurde sehr herzlich gelacht, weil ich mich auf Japanisch für sie entschuldigte und ihn als "Nobunaga-sama" um Vergebung bat. Das Kamerateam lachte und uns wurde noch einmal vergeben, hihi. Wir betraten alle zusammen das Schloß und sahen uns gemeinsam um.

Die beiden Statuen auf dem Dach desSchloßes sind ziemlich schwer und symbolisieren sogar einen männlichen und einen weiblichen Part!
Im Schloß selbst kann man auf einer Etage ein Foto mit der Drachen-Delfin-Statue machen, welche sogar in Originalgröße dort steht... könnt ihr Euch vorstellen, dass auf dem Dach des Schloßes SO RIESIGE Tiere sitzen?!
Ein flüchtiger Blick auf den klasse aussehenden Nobunaga-dono! Yay!
Nobunaga-sama erklärte uns auch, dass er das Schloß sehr gut fände, weil es vor dem eigentlichen Eingang noch ein "Wachtor" gäbe, was es seinen Feinden erschwert hätte, die Burg zu stürmen.

 Abschließend konnten wir uns noch den wunderbaren Ausblick vom Schloß oben herab auf die Stadt gönnen, von welchem Nobunaga-san überzeugt war, dass ein Herrscher ihn brauche, um das Land richtig führen zu können.
 Nach diesem gemeinsamen, sehr lustigen Trip wollten wir zurück zum Auto gehen, aber sahen unterwegs noch etwas Schönes: Ein junges Paar, dass gerade seine traditionelle, japanische Hochzeit beging! Wir fragten an, ob wir mit ihnen drehen könnten und plauderten ein wenig mit ihnen, wobei wir die Unterschiede von japanischer und Deutscher Hochzeit festhielten. Dass man daran in Japan soviel Interesse hat, erschien mir sehr verwunderlich, denn ich dachte immer, dass diese "Art" im weißen Kleid vor den Altar zu treten doch auch schon teilweise hier angekommen und "modern" geworden war. Jedenfalls weiß ich, dass in meinem japanischen Bekanntenkreis auch einige Hochzeiten eher westlich verlaufen waren, oder in einem Mix aus beiden "Kulturen".

Den roten Uchikake (Hochzeitskimono) der Braut fand ich mit seinen goldenen Kranichen drauf einfach wunderschön!
Einer unserer "Tourbusse".
Nach diesem gemeinsamen Gang zum Schloß teilten wir uns auf und zogen mit unseren eigenen Kamerateams herum. Aber davon erzähle ich Euch später!

Ende -Tag #2(Teil1/2) in Nagoya-

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