#5 KANAZAWA 金沢
Auf der Fahrt von Takayama nach Kanazawa hielten wir an einigen Raststätten und
an einer sah ich einen superkomischen Automaten, in welchem Melonpan, Anpan und
andere süße Brote verkauft wurden… Ich fand das irgendwie super seltsam und
fotografierte den Automaten, nur um dann vom Kamerateam ausgelacht zu werden…
In Deutschland gibt es das jedenfalls nicht in dieser Form!
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Der besagte Automat, der mich etwas staunen ließ. |
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Obwohl es verlockend aussah, hatte ich so garkeinen Hunger und verzichtete auf das Automatenbrot. |
Am Bahnhof Kanazawa angekommen, stiegen wir aus, nur um noch kältere
Temperaturen vor uns zu haben… Aber es musste schließlich die Ankunftsszene
gedreht werden. Da es noch nicht so spät am Tag war, ging es auch nun wieder um
die Einzelinteressen von uns Vieren. Anne zog es ins GameCenter, da sie dies
bisher nur aus Erzählungen kannte und unser Thailändischer Freund wollte den
Kenroku-En, den Park um den Palast besuchen. Ich entschied mich für ein
Töpfereimuseum, bzw. die Gallerie dazu und hatte das unverschämte Glück, den
Töpfermeister persönlich dort anzutreffen und aus einer seiner Schöpfungen
Matcha genießen zu dürfen! Wer kann das noch von sich behaupten? Es war wohl
so, dass der Meister gerade eine kleine Sitzung abhielt und deshalb im Haus
war. Ich konnte leider nicht viel fragen, aber für mich persönlich spiegelten
sich in seinen Kreationen viele Muster und Farbkombinationen aus der Natur
wieder, die er versuchte, stylistisch sehr einfach gehalten nachzuahmen. Ich
musste auch sagen, dass mir diese Art des Töpferns, nämlich ohne eine
Drehscheibe, noch viel besser gefiel als das, was ich in Inuyama bisher
kennengelernt hatte. Ich frage mich, ob ich damit eventuell besser
zurechtkommen würde, aber die Versagensangst und der Zeitdruck überwogen dann
doch. Nach dieser Aufregung lief ich hinüber zum traditionellen Teehausviertel
von Kanazawa, dem Higashi-Chaya-Machi, um ein echtes Teehaus zu sehen.
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Dieses schicke Gebilde steht am Hauptbahnhof von Kanazawa. |
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Ich vor dem Museum, gespannt, ob ich eintreten darf! |
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Großmeister Toshiro Ohi Chozaemon der 10te. |
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Ein toller Blick über den Fluß zum Teehaus-Viertel. |
Wir bekamen eine Drehgenehmigung und ich genoss die tolle
Atmosphäre dort sehr. Man erklärte mir die Nutzung der einzelnen Räume und
schließlich wurde ich an die Taiko Trommel gebeten und durfte sogar versuchen,
das Shamisen zu spielen. Mir gelang ein sehr klägliches Sakura, Sakura
(japanisches Volkslied über die Kirschblüte) und wir wurden noch eingeladen,
ein Wagashi (japanische Süßigkeit zum grünen Tee) und einen Matcha zu uns zu
nehmen. Dies konnten Alle aus meinem Team genießen und das freute mich sehr.
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Nur eine Gasse des Teehaus-Viertels, aber wunderbar die Architektur wiedergebend. |
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Taikotrommeln hatte ich bisher noch nicht so wirklich ausprobiert... |
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Wenn ich irgendwann mal Zeit dafür habe, könnte ich mir vorstellen, das Shamisen zu lernen- mich schockiert aber nach wie vor die Tatsache, dass das Instrument mit Katzenhaut bespannt ist... warum muss das sein? |
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Mein Tee und Wagashi-Set, hier schon halb aufgegessen, damit ihr auch den Inhalt seht. |
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Ich posiere mit Nagaya-san und Schirm nochmal vor dem Teehaus "Shima". |
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Und nochmal ein besserer Blick auf die traditionellen Häuser. |
Der freundliche Herr, welcher mich zuvor herumgeführt hatte, sprach seine
Begeisterung über mein Können an den japanischen Instrumenten aus (fühlte mich
ein wenig veräppelt, weil ich nicht finde, dass ich es gut gemacht habe…) und
schenkte mir und meinem Team etwas sehr Besonderes. Jeder von uns erhielt zwei
mal 8 kleine Umschläge, in welchen die Geishas auch heute noch ihr Trinkgeld
von den Kunden zugesteckt bekommen. Da ich darüber schon als kleines Kind in
der Biografie von Mineko Iwasaki gelesen hatte, freute ich mich tierisch
darüber!
Im Anschluss suchte ich fast vergeblich einen Laden, in
welchem ich selbst Wagashi als Mitbringsel kaufen konnte, doch schliesslich
durfte ich in einen der berühmten Läden dort hinein. Ich kaufte ein Geschenk
für meine Gastfamilie in Inuyama und auch Zuckerkristalle für meine Schwester,
da diese auch vegan waren.
Diesmal war es so, dass ich ziemlich früh am Bahnhof ankam und so durfte ich
mit meiner einzigen weiblichen Helferin Nagaya-san kurz in die
Bahnhofs-Shopping Mall und dort zwei CDs bei Tower Records einkaufen- ohne
Begleitung der Kameras, was sehr entspannend war.
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Dieses Foto werde ich eventuell noch in meiner Arbeit verwenden, da hier wirklich schön fett "J-Pop" dransteht. |
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Das neue Album von Takahashi Yuu hat sich mein Freund gewünscht. |
Dann trafen wir uns wieder mit Lovely-san und entschieden uns, dass wir, wenn
wir schon am Meer sind, auch unbedingt Sushi essen müssten. Ich war ein wenig
unentschlossen, weil ich seit dem Bento am Mittag sehr starke Bauchschmerzen
hatte und auch Medizin diese nicht linderte… aber es half nichts. Der Drehtag
war noch nicht zu Ende.
Das Restaurant war ein sehr großes mit Laufband und auch
ziemlich voll. Es tat mir etwas leid, dass wir die Leute, die dort in Ruhe
essen wollten, störten… Das vorbeifahrende Sushi sah sehr toll aus und
schmeckte auch gut. Wegen der Bauchschmerzen konnte ich mir aber nur 5Teller
mit je 2Stück hineinzwängen… Eine lecker duftende Suppe musste ich leider
stehen lassen, weil ich einfach nicht mehr konnte. Ich bewundere aber die Köche
mit ihrer guten Laune und genieße es, ihnen in Japan beim Zubereiten zugucken
zu können- bei uns passiert das ja immer hinter verschlossener Tür.
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Nicht erschrecken: Hier hatte ich mit Anne schon die Teller nach Farben sortiert... ich habe wirklich kaum etwas essen können an dem Abend... |
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Im Kombini unterwegs ergattert: Pringles XTRA "Dillgurken super sauer"... Würdet Ihr probieren? |
Als wir im Hotel ankamen, freute ich mich schon auf mein Bett, aber auch hier
war der Drehtag zu meinem Unglück leider immer noch nicht vorbei… man wollte
nochmal mit Kamera in mein Zimmer kommen, um meine Meinung zum Tag einzuholen.
Ich empfand dies leider an dieser Stelle als Qual, aber brachte es schnell
hinter mich. Ich denke Iwatani-san stellte auch nicht so viele Fragen, weil er
das wusste. Als ich schlafen gehen wollte, hatte ich allerdings ein dickes
Problem: Ich fand den Lichtschalter nicht, sodass das große Hauptlicht anblieb!
Ich war genervt und fertig… bis ich schließlich rausfand, dass sich die Lampe
in der Mitte des Zimmers nur durch einen Schalter am Nachttisch ausschalten lies-
nirgendwo anders im Zimmer... Komplett erschöpft fiel ich in einen
(hoffentlich) wohlverdienten Schlaf.
Ende Tag #4 in Kanazawa
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