Wir sind wieder auf Japanreise vom 30.01. - 21.02.26! (≧▽≦)

Posts mit dem Label Japan werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Japan werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 31. Oktober 2024

Ein Messetag mit Happyend

Eines Tages könntest du
diese wertvolle Zeit plötzlich vermissen
Doch verweile nicht darin,
schau' nicht zurück und
lauf' stetig weiter,  denn du bist okay

Ganz sicher
Ganz sicher

(SPYAIR - "Orange")

Der erste Tag der TIFFCOM für uns startete mit einem Melonpan und einer Soya-Kaffee-Milch aus dem Tetrapack. Nach ein paar Startschwierigkeiten, weil wir beide an diesem Morgen etwas aufgeregt waren und diverse Sachen oben im Zimmer vegaßen, ging es schnurstracks nach Hamamatsucho in die Halle, Hamamatsucho-kan. Wir waren 20 Minuten vor unserem ersten Gesprächstermin da und orientierten uns kurz. Unser Tag bestand ungefähr aus insgesamt 8 Terminen, die im halbstündlichen Wechsel stattfanden. Angesichts dieser Taktung war an vernünftiges Essen nicht zu denken, und so gab es zwischendurch nur ein gesalzenes Onigiri und einen Apfelstrudel für mich. Irgendwie hielt ich das aus und wir hatten gute Gespräche, bei denen ich mich ein, zwei Mal aber auch nicht bremsen konnte und spontan kommentierte, wie „gut ich Anime X/Y fand!“.

Irgendwie ist das Melonpan von FamilyMart nicht mein Favorit... ich werde wohl noch mehrere durchprobieren müssen. ;-)

Zu diesem Getränk habe ich auf Instagram ziemlich viele Fragen bekommen... einfach danach, was das sei. Super verständlich, denn das Bild verrät einem NULL zum Inhalt. Es ist einfach Soyamilch mit Kaffeegeschmack von Kikkoman. Leider nicht vegan, denn es ist teils Gelatine enthalten...

Ihr müsst euch die TIFFCOM vom Aufbau her einfach wie typische Messehallen vorstellen.

Der erste Tage war am intensivsten geplant, da wir die 8 Termine in sehr heftiger Taktung hintereinander hatten. Bei jedem Gespräch das wir führten, verschenkten wir zum Schluß kleine Haribotütchen und eine Packung Leibniz Kekse, die wir vorbereitet hatten. Das sorgte sehr oft für Freude bei allen Beteiligten.


Als wir mit TOHO Global sprachen, bekamen wir beide am Ende jeweils einen Detektiv Conan Plüschi geschenkt- bei mir war es Kazuha! Wie niedlich sie einfach ist!

Pony Canyon als auch Crunchyroll hatten beide eigenes Wasser bedrucken lassen. Ich fand das irgendwie logisch für den Messekontext, aber auch ein bisschen seltsam, dass es nicht ein Drink mit Elektrolyten oder sowas war.


Wani bekam an einem der Stände auch endlich mal wieder ein Stück seiner über alles geliebten Schokolade.

Selfie mit D. zusammen - wann sonst würden wir uns mal wieder im Casual Business Outfit treffen anstatt im Animeshirt und Cosplay?

Als wir fertig waren, quatschten wir noch eine Stunde mit einem deutschen Kollegen und fuhren dann für ein kurzes frischmachen ins Hotel zurück. Ich kam mit der Uhrzeit total durcheinander und dachte, ich hätte noch mehr als 70 Minuten Zeit, bis wir losmussten, aber... ich hatte nur 10 Minuten! Glücklicherweise schaffte ich irgendwie alles und wir machten uns auf zu Ryota, wo wir am Abend eingeladen waren. Die Bahnfahrt mit der Asakusa- und Ginzalinie dauert um die 45 Minuten und es war extrem voll. Ich dachte, dass wir selbst laufen würden, aber als ich Ryota im Messenger wissen ließ, dass wir da waren, kam er mit seinem Sohn Haruto zum Bahnhof gelaufen und holte uns ab. Ich fragte mich, was er wohl mit seiner Nachricht meine "Wir kommen auf euch zugelaufen und es hat einen großen Fisch auf dem Kopf, den man nicht verfehlen kann"... bis wir die beiden sahen. Ryota trug einen sehr witzigen Hut aus der Super Nintendo World in Form eines Fischs von Super Mario. Haruto hatte eine Geist-Laterne in der Hand, die Shin auch sehr witzig gefunden hätte.

Zuhause warteten Sana-chan und Yuuko auf uns und es wurde ein schöner Abend, an welchem D. sein Japanisch ausprobieren konnte. Es gab allerle vegetarisches und für D. extra noch Ebi Tempura und Gyudon mit sehr leckerem Genmai-Reis. Wir nahmen uns die Zeit und machten wenig Fotos, sondern genossen einfach zusammen zu essen und zu reden. Die Mitbringsel für die beiden Kinder waren im ersten Moment nicht ganz so interessant, aber hinterher hatte Ryota mir nochmal geschrieben, dass sie sich wirklich gefreut hatten.


Auch das noch: Auf der Fahrt mussten wir 25 Minuten lang auf dieses blöde Plakat starren- PROST! lol


Als wir erzählten, dass wir den ganzen Tag nichts vernünftiges gegessen hatten, gab es sofort für jeden ein Dorayaki auf die Faust, hehe.


Yuuko stand abermals in der Küche und zauberte tolle Sachen für uns... ich fühlte mich wieder schlecht, weil wir jedes Mal so groß bedient wurden, wenn wir da waren.


Zum Schluss gab es wieder ein schönes Erinnerungsfoto von allen. <3 Bitte habt Verständnis dafür, dass ich Niemanden in meinem Blog unzensiert zeigen werde, der oder die dies nicht möchte.

Wir hatten eine schöne Zeit und callten auch kurz per WhatsApp mit Ulf. Ich hatte das Gefühl, dass er den Tränen sehr nah war, dass er nicht dabei sein konnte und weil Ryota ihn bat, dringend wieder nach Japan zu Besuch zu kommen. Noch ist nichts geplant, aber auch ich wünsche mir, dass Ulf bald wieder eine Reise hierher machen kann. Ich bat Ulf in dem Call übrigens, den Wein, der uns beiden auf dem diesjährigen Weinfest in Wesel am besten geschmeckt hatte, in die Kamera zu halten. Eine Flasche davon hatte ich nämlich auch für Ryota und Yuuko mitgebracht.


Ryota hatte natürlich wieder ein Geschenk in petto- eine MyHeroAca-Figur von Tomura Shigaraki für Ulf!

Wir fuhren mit der Bahn gegen 22 Uhr wieder zurück zum Hotel und verfuhren uns leider kurz um 2 Stationen, weil die Richtung in die wir herfuhren witzigerweise auch die war, in die wir weiter mussten... dumm gelaufen. Ich bekam auf dem Rückweg Hunger auf ein Matcha-Eis (ja, schon wieder) und holte mir ein veganes für 500 Yen, was aber nicht ganz so extrem lecker war.


Ich fiel um 0:15 Uhr müde ins Bett und bloggte am 31.10. ab 5:30 bereits wieder, was sich tagsüber für meinen Körper rächen sollte... bereits nach dem ersten Termin am Donnerstagmorgen bemerkte ich, dass ich extrem müde war und mein Kreislauf nicht mitmachte. Seit dem 30.09. war ich bereits krank- erst mit Corona, sodass ich zeitweise um die Reise bangen musste, später noch weiter mit einem Infekt, dessen Reste ich jeden Tag noch in meinem Hals spürte. Wahrscheinlich war es die Kombination aus nicht ganz gesund sein, wenig Schlaf und viel Stress, die mich nun in die Knie zwang.

Es blieb mir nicht viel anderes üblich, als D. die restlichen zwei Termine übernehmen zu lassen und ins Hotel zurück zu fahren... Ich fühlte mich extrem schlecht und traurig, als ich in einem Drugstore Medizin und Getränke besorgte, um mich für den Rest des Tages hinzulegen...
Somit war der Halloween Abend für mich in diesem Jahr eine "Silent Night of Halloween"...

Wie der letzte Tag der TIFFCOM und der Freitagabend verliefen, darüber schreibe ich im nächsten Blogeintrag.


eure Tsu



Sonntag, 27. Oktober 2024

Hisashiburi no Narita

 "The sadder the song, the more I loved it.
It mde me feel gentle and kind.
I was searching for a brighter place,
but I was afraid to reach out and touch it."

(Kessoku Band - "Seishun Complex")


Am Freitag, den 25.10.2024 machte ich mich gegen 7:30 Uhr in Kassel auf den Weg zum Frankfurter Flughafen. Natürlich inklusive der obligatorischen, roten Warnung in der DB-Navigator-App, die mir sagte, dass ich mit mindestens 45 Minuten Verspätung würde rechnen müssen…

 

Ulfs kleines Pokémonplüschi Wani ist als Vertretung dabei, was bedeutet, dass es jeden Tag mit ausreichend Schokolade gefüttert werden will… deshalb startete sein Tag mit Haferkakao!


Farblich passende Koffer zum Pokémonplüschtier sind doch in Deutschland gesetzlich verpflichtend… oder wurde ich angelogen?!



Ich hatte meine Bahnpunkte für ein Update in die 1. Klasse genutzt und so konnten wir den ersten Teil der Fahrt entspannt sitzen. Danach hieß es noch 15 Minuten im Gang stehen… typisch.


Letztendlich war ich nur 7 Minuten später an meinem Ziel angekommen und fuhr mit dem Shuttlebus zum Terminal 2. Ich sah mich in Ruhe um und hatte schon so eine böse Ahnung, dass die riesige Schlange, die bereits an Schalter 851 stand, zu mir und meinem Kumpel D. gehört, der mit mir mitfliegen würde. Ich sollte Recht behalten und da D. mir schrieb, dass er leider mit Schienenersatzverkehr in einem Stau stand (Ursache war wohl ein Unfall), stellte ich mich schonmal an.

 

We made it!! Ich hatte sehr viel Zeitpuffer eingeplant und es war locker ausreichend.

Kleiner, türkiser Engel- nur echt mit über 32 Zähnen.

 

Von weitem erahnte ich schon, dass dies unsere Schlange war… 500 Leute für ein Flugzeug und nur 1 Economy-Schalter…? Die waren ja mutig…

Ich hatte mich für den Flug um 14:30 Uhr gegen 10.36 Uhr angestellt und ich glaube, kurz bevor wir dran waren, gegen 12. 15 Uhr, kam D. zu mir. Beim Check-in fragten wir noch, ob unser Gepäck bis Tokyo durchgehen würde (wir hatten einen Zwischenstopp in Shanghai Pudong), ob mein veganes Essen vermerkt worden war und ob wir wenigstens auf dem Langstreckenflug nebeneinander würden sitzen können. Zunächst verneinte die nette Frau am Schalter das Essen- aber bestätigte es dann doch, denn sie hatte fälschlicherweise gedacht, es müsse bei D.s Namen vermerkt sein. Ich freute mich sehr, dass mein Anruf beim Kundenservice etwas gebracht hatte. Und für die ersten 10,5 Flugstunden setzte sie uns nebeneinander- indem sie uns kostenlos auf Sitze am Notausgang upgradete! Wir waren richtig glücklich darüber! Vor dem Abflug aßen wir noch eine Kleinigkeit.

 

Ich hatte erwähnt, dass es auf dieser Reise viel Schokolade geben würde, oder?


Wir stiegen ins Flugzeug ein und ich überreichte der netten Stewardess am Eingang des Fliegers eine große Tüte Haribo Goldbären mit vielen kleinen Einzeltütchen und sagte ihr, dass das für den Staff an Board sei- ich hatte sowieso zu viel gekauft und ich wollte diesen Flug „on a good note“ starten. Sie rastete förmlich aus vor Freude (ich hatte ein wenig Angst!) und fragte mich nochmal extra nach meinem Sitzplatz… warum tat sie das wohl…? Wir starteten relativ pünktlich und happy mit unseren Plätzen und der Flug verlief super.

 

Unsere Sitze waren einfach toll- so viel Beinfreiheit hätte ich mir in der Vergangenheit für Ulf gewünscht! Doch die üblichen 70€ Aufpreis sind auch eine Ansage…

Wani hatte auch einen tollen Sitzplatz mir gegenüber gefunden.


Viele negative Bewertungen zu den Flügen mit China Eastern Airlines bezogen sich auch auf die Qualität des Essens. Aber entgegen meinen sehr niedrigen Erwartungen war ich richtig glücklich, denn beide vegane Essen auf diesem Boeingflug waren lecker und ausreichend. Ich vermisste ein wenig was Süßes, aber ich hätte auch selbst Schokolade dabei gehabt.

 

Als erstes bekam ich ca. 2 Stunden nach Abflug Tofusteaks mit Reis, einen Reissalatmix und Früchte. Am Ende gab es auch nochmal ein warmes, kleines Brötchen für alle Mitreisenden. Der Tofu war etwas stark gesalzen, aber doch lecker zubereitet.

 

Wir flogen mit China Eastern Airlines über Russland und konnten das auch wie gewohnt am Bildschirm verfolgen. Das Entertainment war jedoch so gut wie nicht vorhanden… wenig und nur alte Hollywoodfilme und kein einziger Film, den ich sonst hätte gucken wollen. Die Spielefunktion war einfach… leer. Es gab keine Spiele, lol!


Ich kaufte aufgrund von langeweile Board-Internet, was ein schwerer Fehler war- Ich bezahlte fast 20 Euro und es funktionierte den gesamten Flug über nicht ein einziges Mal. Ich überlege noch, wann und wie ich das am besten reklamiere…

 

Mein zweites Essen war zwar etwas seltsam gemixt, aber trotzdem mochte ich es! Ich bekam Baked Beans mit Pilzen, einer gedämpften Tomate und Spinat. Es schmeckte mir richtig richtig gut. Dazu noch ein Salat mit Essigöl-Dressing und wieder Früchte.

Als wir diese Mahlzeit aufgegessen hatten, kam die Stewardess, der ich die Haribos gegeben hatte zu mir und D. und gab uns beiden als Überraschung jedem ein Vanille-Eis! Da D. noch Hunger hatte, freute er sich ebenso sehr wie ich… ich hatte nichts erwartet, aber das war wirklich sehr nett und schön!


Wir landeten nach 10 Stunden und 45 Minuten in Shanghai Pudong und wuselten uns erstmal durch den Transfervorgang mit erneutem Sicherheitscheck und Co.! Wir hatten 4 Stunden Zeit und D. holte sich noch etwas zu Essen bei einem der wenigen offenen Restaurants am Flughafen. Wir hatten beide maximal 30 Minuten geschlafen, aber er war etwas kaputter als ich. Wir brachten die Zeit bis zum Weiterflug jedoch gut rum.



Der Flughafen wirkte sehr riesig und steril und es gab wenig offene Geschäfte und Restaurants.

 

Ich hatte vorab gelesen, dass es am Flughafen kaltes und kochendes Wasser gratis gab und mir einen Becher und Instant Kaffe + veganen Kaffeeweißer eingepackt. Das tat wirklich gut!

Es regnete in Pudong und in dem Flughafengebäude war es einfach richtig furchtbar schwül… wir litten ganz schön in unseren Pullovern und Jeans.

Wir stiegen schließlich in den Airbus ein, der uns innerhalb von 3 Stunden nach Tokyo Narita bringen würde. Diesen Flug würden wir nicht zusammen sitzen und auf mich wartete eine blöde Situation. Als ich an meinem Platz ankam, hatte ein Mann, welcher nur Russisch sprach, seine Tasche und Jacke auf meinem Platz abgestellt und zeigte wortlos mit dem Finger auf einen Platz noch weiter hinten im Flugzeug. Ich sagte auf Englisch, dass die Nummer XX mein Platz sei. Er redete etwas in lautem Ton auf Russisch und zeigte wieder auf den anderen Platz. Neben ihm erschien jetzt seine Frau, die auch stand und sich nicht zum ihr zugewiesenen Platz begeben wollte. Ihre beiden Töchter schritten schließlich ein und sagten mir, dass er will, dass ich den Platz wechsele, während hinter mir schon eine Stewardess auftauchte, um die Situation zu klären. Ich fand die Art von dem Mann extrem Scheiße, aber ich hatte keine Lust zu diskutieren und sagte schließlich „okay.“. Die Stewardess dankte mir überschwänglich mit einem „THANK YOU MISS, THANK YOU, MISS!“. Von dem Mann und seiner Frau kam kein einziges Wort des Dankes… aber wer bin ich, dass ich diesem Pärchen das Zusammensitzen verwehren würde?

Sehr witzig war, dass der russisch sprechende Mann zwei Minuten nach dem Hinsetzen vom Steward angesprochen wurde, ob er veganes Essen vorbestellt hätte und wieder absolut nichts verstand. Die Stewardess, die mir gedankt hatte, klärte jedoch die Situation und ich konnte mein vorbestelltes Essen am neuen Platz erhalten.

 

Ich bekam CousCous mit Gemüse in Tomatensauce und einen Gurkensalat, Brot und Melonenstücke. Ich fand es sehr schön, dass ich so unterschiedliches Essen und auch noch in vegan bekommen hatte!


Wir landeten in Tokyo Narita gegen 16 Uhr und D. und ich trafen wieder aufeinander. Es war ein weiter Weg vom Gate 65 zur Immigrationsstation und der Gepäckausgabe, weswegen alles sehr lange dauerte. Ich zog mich vorher kurz um, denn mit Pullover war es bei 22 Grad definitiv zu warm! Wir hatten beide im Voraus schon unsere Daten für Zoll & Co. bei „Visit Japan Web“ eingetragen und konnten somit sehr schnell den QR Code scannen. Wir standen jedoch mit extrem vielen Menschen in der Schlange und darum dauerte alles super lange. Das Gepäck war am einen Ende der Halle gelandet und der Zoll-Check wieder am anderen, also mussten wir hin- und herlaufen und auch wieder lange stehen.

Nachdem alles geschafft war und auch der Drogen Spürhund unsere Koffer beschnuppert hatte, holten wir uns erstes Bargeld und kauften zwei Tickets für den Airport Bus, der zur Tokyo Station fuhr. Die Züge waren überfüllt mit anderen Touristen und wir wollten einfach mit Jetlag ruhig sitzen und W-Lan haben. Für uns war diese Entscheidung die Richtige.


Hallo, Flughafen Narita! Das letzte Mal dass ich hier gelandet und weggeflogen bin war glaube ich 2008… jetzt fühle ich mich wirklich alt.

Wir bezahlten 1500 Yen für die Fahrt und waren 1:10 h unterwegs zum Bahnhof Tokyo. Auch schon nicht ganz so ideal gelegen, der Flughafen, aber wir schafften es zum Glück noch gut.

Getränk des Tages war Pocari Sweat- das holten wir beide uns noch kurz vor Busabfahrt am Automaten.

Ein Blick in den Bus, der relativ leer war. Wir konnten gut entspannen und ich z.B. auch meine E-Simkarte aktivieren, damit ich für die 2 Wochen komplett Internet haben würde.


Wir checkten gegen 19:38 Uhr Ortzeit am 26.10. im Hotel ein, nachdem wir vom Tokioter Bahnhof aus hingefahren waren und bezogen unsere Zimmer, die sogar nebeneinander lagen. Es erwartete uns noch eine kleine Überraschung, denn es sah so aus, als wären wir geupgradet worden- auf jeweils ein Standard Doppelzimmer!


Ich finde das Zimmer richtig toll und konnte die erste Nacht sehr gut schlafen.

Auch war es möglich, die Koffer auszubreiten- nicht immer Standard hier in Tokyo.


Das Bad bot ebenfalls ein paar Annehmlichkeiten für uns und die Amenity Bar unten in der Lobby noch mehr!

 

Beim Kombini um die Ecke gab es noch einen Snack für mich…

…und für Wani!


Ich war noch nicht richtig müde und entschied mich, die Koffer komplett auszupacken und auch schonmal die Geschenke und meine Kleidung vorzusortieren. Dabei fiel mir auf, dass mein Haaröl leider minimal ausgelaufen war und sich über einen cropped Cardigan verteilt hatte- den würde ich erst waschen müssen. Ich wischte mit meinen Desinfektionstücher die restlichen Sachen ab und war erleichtert, dass der Schaden nicht weiter schlimm gewesen war. Besser so, alsdass es die Weinflasche für Ryota getroffen hätte! Mir fiel zudem auf, dass ich den falschen Steckdosenadapter eingesteckt hatte- er passte nur für mein Handyladekabel, aber nicht den Laptop… so ein Mist! Letztes Jahr hatte ich den richtigen Adapter sogar umsonst dabei, denn die Hotels hatten alle Adapter gestellt.

Gegen 22.30 Uhr schlief ich dann ein und hatte einen wundervoll erholsamen Schlaf- den brauchte ich auch, denn D. hatte vor, mit mir am Sonntag in Yokohama shoppen zu gehen! Ob ich dort einen Adapter für meinen Laptop gefunden habe, erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag! 😉

eure Tsu & Wani




Samstag, 13. Januar 2024

Harajuku Blues

Even though you keep on falling
You laugh and get up every time
As I board the vacant back of the bus
You flash me a small smile

(YUI - "Rolling Star")

 

Es war soweit- unser letzter, ganzer Tag auf dieser Japanreise war angebrochen und es gab auch nicht mehr ganz so viel, was wir noch machen mussten. Mir fehlten für eine liebe Freundin noch zwei Omamori-Schutzamulette und da wir nicht mehr so weit rausfahren konnten, entschieden wir uns für einen Kompromiss: Wir würden in Harajuku den Meiji-Schrein aufsuchen und die Omamori dort kaufen und danach noch einen Pflichteinkauf erledigen und im von Ulf ausgesuchten, vegetarischen Okonomiyaki-Restaurant essen. Wir reservierten online einen Tisch für 12 Uhr und fuhren so nach Harajuku, dass wir schon um 10 Uhr da waren.

 

Unser erster Weg führte über die Brücke zum Meiji-Schrein.

 

Eigentlich waren ziemlich viele Leute unterwegs, aber da das Gelände sehr groß ist, verteilte es sich besser als beispielsweise 2019 am Atsuta-Schrein in Nagoya.

 

Der Lauf zum Meiji-Schrein war etwas länger als erwartet, denn noch immer nutzten Japaner*innen wie Touris die Gelegenheit zu Beginn des Jahres, den ersten Schreinbesuch zu vollziehen. Aus diesem Grund waren die Eingänge und Ausgänge strikt geregelt und Security und Polizei vor Ort. Wir liefen zügig zum Tempel und ich nahm erstmal die Veränderungen seit meinem letzten Besuch hier auf- der Reinigungsbrunnen war nicht mehr einer mit hübschen Drachen und Holzkellen, sondern nur noch ein Becken mit Bambusrohren dran. Die ganze Verkaufsstände für die Amulette befanden sich nicht mehr auf dem Gelände des Schreins, sondern waren an einen Standort auf dem Rück(rund-)weg verlagert worden.

 

Das super Wetter machte die Umgebung einfach noch viel schöner. <3

 

Bislang hatte ich immer hier meine Omamori und Co. gekauft- ich nahm an, dass man bei dem großen Menschenauflauf zu Neujahr nur etwas verteilen wollte.

 

Ich war dann doch sehr erleichtert, als das Schild uns den Weg wies.

 

So wurde es ein relativ kurzer Besuch am Schrein und dafür aber auch ein schneller Einkauf- die Leute standen nicht großartig an und ich konnte die gewünschten Omamori problemlos kaufen. Es ging zurück auf die Takeshita Dori und in den Daiso-100-Yen-Shop, da wir für ein Projekt noch einen dringenden Einkauf zu erledigen hatten. Es war aber etwas ernüchternd, weil wir gar nicht so viel von den gewünschten Produkten vorfanden. Überhaupt hatte sich das Sortiment hier sehr verändert und es waren sicherlich auch dadurch weniger Touristen reingekommen.

 

Der altbekannte Eingang zur Takeshita Street mit dem ikonischen Tor.

 

An einem Wochentag war es hier etwas besser mit den Menschenmaßen, aber unser Lieblingsort wird Harajuku nicht mehr.

 


Ulf war so lieb und kaufte mir von seinem fast letzten Bargeld noch einen Button und eine Minifigur von Pop Team Epic, denn ich war sehr traurig gewesen, dass es davon auf der Reise kaum Sachen mehr gab (auch meine kaputten Socken mit dem Charakter Popuko konnte ich nicht ersetzen…).
 
 

Wir liefen die Straße nochmals herunter, hatten eine ähnliche Erfahrung wie beim ersten Besuch und ich musste wieder verarbeiten, wie sehr sich alles in meinem damals, Anno 2008, geliebten Harajuku verändert hatte. 

 

Die meisten Läden auf der Takeshita Street sind durchweg touristisch orientiert und bieten Kuriositäten für Social Media Influencer*innen an, so meine Einschätzung.

 

Als ich sah, dass es hier einen WEGO Store gab, ging ich noch einmal hinein, denn ich hatte noch einen „Did-not-buy-regret“. Ich wollte mir seit 3 Jahren eine Tasche extra für Animeconventions kaufen, an die ich alle meine Buttons und Pins & Co. ranmachen konnte. Diese typischen Taschen sind auch unter dem Namen „Ita-bag“ bekannt. Ulf beleidigte mich nur ein gaaanz kleines bisschen, dass ich schon wieder was gekauft hatte und wir waren nun an dem Punkt, wo ich alles mit Karte zahlen musste, da das Bargeld bis auf wenige Yen alle war. Ich war extrem glücklich, da diese Taschen in Deutschland in guter Qualität schwer zu finden oder irre teuer waren. Beim Kauf entschied ich mich tatsächlich für die Tasche mit einem mir gefallenden Muster, aber auch eine mit geringem Gewicht.

 

Zurück in Deutschland ist meine neue Tasche auch schon im Einsatz und amüsiert meine Freunde, da ich sie wie einen großen Schatz ganz stolz präsentiere.

 

Es war nun an der Zeit, dass wir zu unserer Mittagstisch Reservierung aufbrachen- dem Sakuratei ganz in der Nähe. Wir liefen durch die kleinen Gässchen und an ein zwei AirBnB Häusern vorbei aber waren uns einig, dass wir mit den Hotels dieses Mal doch ganz gut dran gewesen waren und sie sogar bevorzugten- bis auf die kleineren Probleme beim Wäsche waschen. Die Vorfreude für das Sakuratei war sehr groß gewesen, da wir es spontan gefunden hatten und es nicht oft vorkam, dass man Okonomiyaki in vegetarisch oder vegan vorfand- geschweige denn selbst an einem dieser ikonischen Tische mit heisser Platte in der Mitte zubereiten konnte. 

 

Die Seitenstraßen zum Sakuratei waren angenehm leer!

 

 

Das Schild warb für ein Okonomiyaki Tabehodai - Iss soviel du willst! Und das hatten wir eigentlich auch bestellt...

 

Der Eingang war ein wenig versteckt, aber das Graffiti sah schon echt cool aus!


Als wir ankamen, empfing uns eine griesgrämige Frau, die schon im ersten "Hallo!" von uns komplett abgenervt zu sein schien. Ich sprach sie auf japanisch an und sie antwortete in sehr schlecht zu verstehendem Englisch und ging sofort davon aus, dass wir keine Reservierung hätten- hatten wir aber. Ich sollte auf meinen Namen im Handheld-device in ihrer Hand zeigen, weil sie trotz meiner japanischen Aussprache nicht verstand, welche der Reservierungen zu uns gehörte und führte uns dann zu einem Tisch.

 

Nachdem wir zwei Getränke bestellt hatten kam ein anderer, sehr junger Mitarbeiter zu uns, der auch genervt, aber zeitgleich etwas schüchtern wirkte und uns auf Englisch erklärte, dass es für vegetarisches Okonomiyaki nicht die „Iss-Soviel-du-willst“ Option gäbe, die wir online gebucht hatten. Ich war innerlich auf 180, weil ich den Service einfach richtig beschissen und unfreundlich fand und nicht nachvollziehen konnte, warum es für teures Fleisch und Fisch so ein „Tabehodai“ gab, aber nicht für das in der Produktion sicherlich billigere, vegetarische Essen. Unsere Getränke kamen und meins war geschmacklich das beschissenste, was ich im ganzen Urlaub bekommen hatte. Es schmeckte nicht mal nach grünem Tee, sodass ich daran zweifelte, überhaupt das Richtige bekommen zu haben. Das sonst überall erhältliche Gratis-Wasser blieb hier ebenfalls aus.

 

Mein Matcha Chu-hai schmeckte nach fast gar nichts... ein teures Wässerchen also.

 

Wir bestellten unsere Okonomiyaki mit extra rohen Nudeln für 100Yen zum reinmixen und eigentlich wollte ich noch Pilze extra haben. Was wir bekamen waren aber zwei exakt gleiche Schüsseln und ich hoffte, wir müssten am Ende nicht doppelt für die Toppings zahlen. Ich war erleichtert, dass Ulf auch so gerne Pilze mochte wie ich, denn irgendwie bekam er ja dasselbe dank meiner Bestellung…

 

Der Okonomi-Mix, den wir bekamen, sah bis auf den Fehler richtig klasse aus. Bei der Rechnung wurde aber glücklicherweise nicht doppelt draufgeschlagen.

 

So sah das Okonomiyaki-braten am Tisch aus- klassisch, aber auch spaßig und hitze-intensiv.

 

Und so sah mein Okonomiyaki dann verzehrfertig aus! Itadakimasu!


Der Blick durchs Lokal von unserem Tisch aus.

Die Zubereitung machte Spaß, auch wenn wir uns erstmal zurechtfinden mussten und die Schüsseln zum mixen der Zutaten etwas zu klein waren- weshalb wir bei der Zugabe der Nudeln etwas improvisierten. Letztlich schmeckte es aber echt gut und wir wurden mit den extra Toppings auch sehr satt. Bei der Rechnung wurden uns die Toppings glücklicherweise nicht doppelt abgezogen und wir waren insgesamt zufrieden, obwohl wir den negativen Bewertungen online zum Service absolut zustimmen können.

 

Wir liefen zurück an das eine Ende der Takeshita Street und holten uns noch jeder einen Crepe bei Santa Monica.

 

Wir stellten uns in die Schlange mit ungefähr 8 Leuten vor uns.


Die Auswahl war schon riesig, aber wir hatten es jede/r auf 2-3 Wunschcrepes eingrenzen können.

 

Und auf diese Crepes fiel die Wahl: Sahne-Mont-blanc für Ulf und Matcha-Eis-Schoko-Cookies für mich!


 

Wir suchten nochmal kurz nach einer Filiale von Listen Flavor, aber stellten fest, dass die Angaben auf Google dazu falsch waren. So liefen wir zurück zum Bahnhof Harajuku und fuhren zum Packen ins Hotel, wir ca. 14 Uhr wieder ankamen.

 

Wir packten alles und durchdachten auch meine Tax-Free Einkäufe und stellten fest, dass die ersten zwei großen, fertig gepackten Koffer um die 14 und 15 kg wogen, was absolut im Rahmen war. Bis 23 durften sie wiegen und soviel wie jetzt hatten sie auch mit den deutschen Geschenken auf dem Hinflug schon gehabt. Wir stellten fest, dass wir keinen neuen Koffer brauchen würden und planten dann also nur noch unseren letzten Abend in Japan. 


Ulf schlug vor, doch noch einmal in einen anderen 100 Yen Shop zu gehen, um den bei Daiso begonnenen Einkauf zu vervollständigen. Um kein zusätzliches Geld mehr auf unsere IC-Karten laden zu müssen, liefen wir die 1,3 km zum Ziel und fanden es abermals schön, die kleinen Gassen zu erkunden.

 

Es war eine klasse Idee, nochmal einen Laufweg zu nehmen, den wir zuvor nicht genommen hatten!

 

So langsam ging die Sonne unter und bei Ankunft am 100 Yen Shop war es bereits ziemlich dunkel.

 

Der von Ulf erwählte Serie-100-Yen-Shop führte uns witzigerweise auch wieder zu dem Mandarakestore in Ikebukuro, der an einem anderen Tag bereits geschlossen hatte. Ich fand nicht meine Vivy-Figur, aber einen hübschen Plüschi von Uta.

 

Das Schild und den Standort besuchten wir bereits zum zweiten Mal. Es liegt direkt an dem einen Ausgang der "We Road" Brückenunterführung.

 

Ich freute mich, dass ich das erste Mal einen normalgroßen und vergleichsweise hübschen Uta-Plüschi gefunden hatte.

 

Bei Seria bekamen wir noch ergänzende Teile von diversen Animeserien und entschieden dann, das letzte Mal zu Ulfs geliebtem Coco Curry zu gehen- denn eigentlich hatten wir ja genau das für diesen Abend vorgehabt. Meine Arbeitskollegin K. hatte mir leider nur auf Nachfrage abgesagt, da sie und ihr Freund ihren Urlaub verlängert hatten- Sehr schade, aber so gab es noch Quality Time für mich und Ulf. Er machte seine Drohung wahr und bestellte ein Curry mit der Schärfestufe 10 und ich war schon ziemlich erschrocken, wie dunkel seine Sauce im Vergleich zu meiner Stufe 3 war.

 

In dieser Filiale gab es unser "Saigo no Bansan"- das letzte Abendmahl für diese Japanreise.

 

In mir machte sich etwas Angst um Ulf breit und ich bestellte deshalb auch einen Lassi zum Essen, damit ich ihn im Notfall „löschen“ konnte. Bei diesem Coco Curry gab es kein Tablet und so orderten wir mündlich auf japanisch, was nochmal eine schöne Abschlussübung für Ulf darstellte. Er wurde nicht davon abgehalten oder beraten, obwohl er diese hohe Schärfestufe bestellte, aber letztendlich konnte er es mit ein bisschen Schluckauf aufessen. Ich bezahlte mit Karte und Ulf nahm sich noch zwei Buttons und eine Packung Veggiecurry-Sauce für daheim mit.

 


Ich geizte nicht mit Toppings- es kamen Natto, Spinat und Pilze in mein letztes Coco Curry.
 

Ein bisschen Game Center auf dem Rückweg war ja irgendwie schon Pflicht und wir tranken auf dem Zimmer noch zwei alkoholische Getränke und schauten ein paar Folgen Nodame Cantabile. 

 

Mach es gut, Ikebukuro Station!

 

Das letzte Getränk des Abends war ein... Cream Soda Sour mit Erdbeergeschmack. Schmeckte so fürchterlich künstlich, wie es klingt!

 

Wir waren traurig, abzureisen aber auch ein bisschen froh, da in unserer Nähe Leute ins Hotel gekommen waren, die einen fürchterlichen Lärm durch ihr Getrampel und Geschrei verursachten. Ich schlief etwas unruhig und checkte auch in der Nacht noch online, ob unser Flug und Zug planmäßig verlaufen würden.

 

Und nun heisst es Abschied nehmen...
eure Tsu & Ulf