Wir waren auf Japanreise vom 16.12.23-06.01.24!

Montag, 1. Januar 2024

Ein Traum aus 12 Lagen Stoff

kokoro ni oyogu kingyo wa
koishi omoi wo tsumorasete 
(Otsuka Ai - "Kingyo hanabi")


Ich hatte während der Corona-Zeit über Instagram einen Kimono-Verleih ausfindig gemacht, bei welchem man einen "Juunihitoe"- einen 12-lagigen Kimono aus dem 5. Jahrhundert tragen konnte. Und seit ich herausfand, dass das möglich war, wollte ich es unbedingt machen. In unserer Kyoto-Planung baute ich also einen Tag in Arashiyama mit ein, bei welchem ich meinen ca. 170 € teuren Traum wahr machen konnte.

Am 29.12. war es soweit und wir fuhren morgens um 9 Uhr Richtung Saga-Arashiyama. Wir waren wieder etwas ernüchtert, als ziemlich viele Touristen mit uns in den local Train einstiegen. Aber die Straßen waren glücklicherweise nicht ganz so voll.

 

Unser Zielbahnhof an diesem Tag, der dem Kimono-Verleih "Jidaiya" am nächsten gelegen war.

 

Auf dem Weg zum Fotoshooting gab Ulf noch einen aus: eine ältere Dame verkaufte handgemachte Ichigo-Daifuku und wir aßen sie hungrig auf.


Ein Laden für handgemachte Essstäbchen stand auch noch auf meiner Einkaufsliste und so betraten wir das "Yuzen"...

 

 ...und kamen mit zwei paar "Ohashi" für unsere Freunde E. und K. wieder heraus! <3 

 

Das "Jidaiya" liegt genau neben einem Bahnübergang, was man im inneren auch hören und sogar vibrieren spüren konnte.

 

Wir kamen durch die gute Beratung beim Stäbchenkauf leider 2 Minuten zu spät, aber ich entschuldigte mich höflich und gab der netten Dame, die uns schon erwartete, ein deutsches Mitbringsel: Eine Packung Kinder Happy Moments für das ganze Team. Die Frau des Besitzers kam daraufhin sofort in das Besprechungszimmer für die Details zum Kimono und bedankte sich überschwänglich. Ich suchte mir eine Farbkombi für meinen Juunihitoe aus und dann ging es auch schon los.

 

In einem Schminkstudio mit Umkleidekabine wechselte ich die Alltagskleidung für eine rote Hose mit Gummizug und eine weiße Knöpfbluse. Danach wurde ich auch schon geschminkt. 

 

Das Jidaiya bietet eine ganze Reihe an unterschiedlichen Outfits und Frisuren an. Nach meiner Maiko-Umstyling-Erfahrung in 20145 wollte ich jedoch keine von diesen megaschweren Perücken mehr tragen.

 

Ich wollte einen natürlichen Look und für das Shooting und meine eigenen Haare benutzen. An diesem Morgen war ich ungeschminkt, aber frisch geduscht zum Termin gefahren, damit das Abschminken nicht so lange dauerte. Das Team war sehr lieb und setzte alle meine Wünsche um und sogar der Chef war da und kleidete mich mit ein. Wir konnten uns schön unterhalten und sie waren ein wenig erstaunt über meine Arbeitserfahrung im Little World und mein (eigentlich geringes?!) Wissen über Kimonos. Es war sehr spannend zu sehen, wie viel Mühe sie sich beim Einkleiden gaben und darauf achteten, dass jede Lage gut saß. Ich fand das Gewicht, dass durch die vielen Kimonos auf mich drauf kam sehr heftig und mir war klar, dass niemand darin zur damaligen Zeit hätte Laufen können...

 

Insgesamt dauerte alles ca. 1 Stunde 45 Minuten. Bis zum Erhalt meiner Fotos sollte es aber noch eine Weile dauern, was für mich aber okay war, denn man durfte mit dem Handy noch welche machen und sogar Ulf durfte beim Fotos machen dabei sein. 


Und so sah das Outfit dann aus, als ich darin stand - dies ist nur ein Handyfoto, die richtigen kommen wie gesagt in ein paar Wochen erst.
 
 
Und nochmal ein Portraitfoto, was ich selber ganz schön finde!!
 
 
Das letzte Foto gibt es nur auf dem Handy, aber ich mag es sehr: zusammen mit Ulf!

 

Wir verabschiedeten uns vom lieben Staff und folgten deren Tipp für ein Restaurant ganz in der Nähe, das veganes Ramen anbot. Es war "Ramen Arashiyama Chikurintei" und wir sollten nicht enttäuscht werden- wir hatten Glück und bekamen trotz der Touristenauflaufs sofort einen Platz.


Ohne den Tipp des Jidaiya wären wir nicht drauf gekommen, aber wir freuten uns, dass wir so nah etwas so schönes Essen gehen konnten.
 
 
Ich bestellte mir ein veganes Ramen im "Shio-Ramen"-Stil und Ulf nahm eines im "Tonkotsu"-Stil mit einer etwas milchigeren Brühe. Beide kamen mit den gleichen leckeren Toppings und sogar essbaren Blüten! Mit 2000 Yen war es etwas teurer, aber jeden Yen wert. Es schmeckte echt köstlich!
 
 
Nach dem Ramenladen liefen wir den Weg zur Busstation, um zu unserem nächsten Ziel zu fahren- aber nicht, ohne nochmal bei einem richtigen Wagashi-ya einen Matcha und ein Wagashi zu essen! Meins hieß "Frühlingswetter" = "Harubiyori".
 
 
Wir wollten an diesem Tag noch in den Toei Studio Park fahren, der auch "Eigamura" genannt wird. Hier gab es für Animefans nämlich auch noch ein bisschen was zu sehen!
 
 
 
Der Park von aussen- von dort wieder zum HBF zu kommen war ein wenig schwierig, aber wir waren froh, ihn besucht zu haben.
 
 
 
Im Gebäude angekommen, schauten wir uns erstmal jede Menge Original Kostüme von Kamen Rider-Serien an.
 
 
Es gab in der Haupthalle auch noch eine Sammlung von Merchandise der vielen Franchises, die Toei Animation herausgebracht hatte.
 
 
Hier Beispielsweise mal ein Blick in die Vitrine zu "GeGeGe no Kitaro".
 
 
Auch Originalplakate der Werke des Studios hingen überall verteilt- so auch Slam Dunk oder One Piece, sowie Aoki Densetsu Shooto.
 
 
Im oberen Stockwerk konnte man sich die verschiedenen Generationen des Franchises "Pretty Cure" ansehen, jedoch zog es Ulf sofort zu den Super Sentais- bei uns in Teilen auch als "Power Rangers" gelaufen. Er kannte viele der Kostüme und konnte mir eine Menge dazu erzählen.
 
 
An einer Wand war diese riesige Timeline abgebildet, auf der man sehen konnte, wann welche Super Sentai Serie herauskam und auch, welchen Anime Toei in welchem Jahr produziert hatte.

 
 
Danach ging es endlich raus zu den alten japanischen Häusern- der Name "Eigamura" stammt ja schliesslich daher, dass in diesem Park mit seinen tollen altjapanischen Kulissen jede Menge historische Filme gedreht werden!
 
 
 
Zwischendurch gab es noch eine kleine Snacktime mit einem Mitarashi-Dango.
 
 
Wir spazierten schön durch den Park und konnten einen Zettel, den wir am Eingang erhalten hatten gegen ein Traubenzucker eintauschen- dafür mussten wir den verkleideten Ninja mit dem riesigen Drachen ansprechen. Neben uns machten das sonst nur die kleinen Kinder mit großer Begeisterung... Dann tat sich der Hauptgrund unseres Besuches auch schon auf:
 
 
Diese begehbare Evangelion-Unit mit Pilotenkapsel zum Platz nehmen.
 
 
 Nachdem Ulf und ich fotografiert worden (es gibt ein kleines Foto geschenkt!) stiegen wir auch schon den Eva hinauf und konnten die Quizfragen im inneren gemeinsam komplett richtig lösen! Sehr erfreulich war, dass wir ganz alleine dort waren und auch keine anderen Touristen sahen, sondern viele Eltern mit ihren Kindern.


Aufstieg gelungen: So sieht es von oben aus, kurz, bevor man die Pilotenkapsel betritt.
 
Da der Park natürlich gerne Fotos verkaufen möchte, konnte man oben keine eigenen von der Kapsel schiessen. Wir nahmen trotzdem Platz und hatten Spaß. Beim Abstieg erhielten wir dann noch unsere Synchronisationsrate mit dem Eva.
 
 
 
Mein Ergebnis... zufriedenstellend, i guess??
 
 
 
Dieses kleine Foto vom Anfang könnt ihr euch gratis abholen. Wir beliessen es dabei, denn die Fotos sind wie in jedem Freizeitpark teuer.
 
 
Nach unserem Besuch der Evangelion Kyoto Base schauten wir noch ein wenig im Shop vorbei und machten uns wieder auf den Weg zum Hotel zurück. Dieser war leider ganz schön kompliziert, weswegen wir eine ganze Weile zum nächsten Bahnhof laufen mussten.


Im Hotel angekommen packten wir erstmal unsere Koffer und machten uns bereit, nochmal rauszugehen, denn Ulf wollte gerne noch einmal eine Bar unsicher machen und hatte dafür viel recherchiert.
 
 

Ulf wollte unbedingt zur Jazz-Bar "rokudenashi" und wir fuhren mit dem Zug, da unser angestrebter Bus einfach nicht kam und wir ihn aufgeben mussten.
 
 
Die Bar war winzig klein, mit vielleicht 12 Sitzplätzen und es roch stark nach Rauch. Trotzdem witzelten wir sehr viel rum an diesem Abend und aßen ein paar Nüsse und Chips zu einer großen Auswahl an Cocktails. Die Jazzmusik von den Schallplatten sorgte zusätzlich für gute Stimmung.
 
 
Nach dem Barabend nahmen wir den Bus zurück zum Hotel und wollten eigentlich etwas am Bahnhof Kyoto essen... aber scheiterten abermals. Also gab es nochmal einen Einkauf im Supermarkt der AEON-Mall für diesen Abend und den Morgen der Abfahrt. Es ging zurück nach Tokyo.
 


Ein frohes, neues Jahr an euch, die ihr das hier lest!
eure Tsu & Ulf


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