Wir waren auf Japanreise vom 16.12.23-06.01.24!

Dienstag, 2. Januar 2024

Meeting Murasaki

Meeting on the path:
But I cannot clearly know
If it was he,

Because the midnight moon
In a cloud had disappeared. 
(Murasaki Shikibu)

 

Es hieß Abschied von Kyoto nehmen am Morgen des 30.12., aber einen kleinen Ausflug hatte ich noch geplant, bevor der Shinkasen um 14.30 Uhr abfuhr: Wir schlossen unsere Koffer gratis im Hotel ein und nahmen den Zug nach Uji, der Stadt, die weltbekannt ist für die Qualität ihres Matchas (Grüntee). Und auch das angeblich älteste Teehaus der Welt namens "Tsuen" war hier an der Uji-Brücke zu finden.


Bevor ich das Teehaus fand, gab es für mich aber noch einen anderen absoluten Nr. 1 Grund, nach Uji zu fahren- ich wollte die Statue von Murasaki Shikibu einmal in echt sehen! Sie ist die Autorin der "Geschichte des Prinzen Genji", des wahrscheinlich ersten Romans der Welt... Ulf gab meinem Wunsch freundlicherweise nach und es wurde zu einem wirklich schönen Tag bei gutem Wetter.

 


Endlich gefunden: nach einem kurzen Fußmarsch fanden wir die Statue, die vom Sonnnlicht bestrahlt wurde.
 
 
Falls ich euer Interesse an dieser interessanten Frau wecken konnte, findet ihr sicherlich noch weitere Infos im Netz. :-)
 
 
Da wir ziemlich früh angekommen waren, gingen wir gemütlich über die Uji-Brücke und am Teehaus vorbei, um die beiden Schreine in der Nähe zu betrachten.
 
 
Der Weg führte vorbei an ganz normalen Wohnhäusern- jedoch auch an einigen "UJI MATCHA"-Getränkeautomaten...
 
 
Am Uji-Schrein gab es O-Mamori (Schutzamulette) mit Häschen drauf und auch Omikuji (Glücksorakel), weshalb ich mich anstellte, um welche zu kaufen. Auch ein Geschenk für meine Freundin A. kaufte ich mit.
 
 
Ich war mir nicht sicher, ob Ulf auch ein Häschen wollte, deshalb kaufte ich zwei. Sie waren innen hohl und es steckten Zettel drin mit unserer Glücksvorhersage für das neue Jahr. Wir hatten beide durchschnittliches Glück und waren damit sehr zufrieden.
 
 
Wenn man eine schlechte Vorhersage bekommt, bindet man sie im Tempel an diesen dafür vorgesehenen Ort- wir steckten unsere aber in die Portemonnaies.
 
 
Wir liefen weiter und kamen sogleich zum nächsten Schrein, der sich "Ujigami-Schrein" nannte. Auch dort waren einige Leute und es wurden Vorbereitungen für die Neujahrsfeierlichkeiten getroffen.
 
 
Auch hier gab es eine ganze Menge Sachen mit Häschen zu kaufen und netterweise stand der Grund dafür auch auf einem Zettel erklärt!
 
 
Wenn man "Uji" mit anderen als den üblichen Kanji schreibt, könnte man es auch als "U(sagi)" = "Hase" verstehen und das "chi" von "Michi" als "Weg" interpretieren. Deswegen sind Häschen hier anscheinend ein beliebtes Motiv.
 
 
Auf dem Rückweg zum Teehaus kamen wir auch am Genji Monogatari Museum vorbei...
 
 
...welches geschlossen zu sein schien. Das war aber nicht schlimm, denn ich wollte unbedingt etwas im Teehaus essen und dafür war es besser, wenn wir früh dran wären.
 
Wir waren durch die zwei Schreinbesuche eine schöne Runde gelaufen und kamen wieder beim "Tsuen" an. Die Bedienung war etwas unfreundlich und anscheinend nicht so begeistert von unserem Besuch und dass ich sie nach einer Alternative zur Fischsauce meiner Nudeln fragte. Letztendlich bestellte ich sie also ohne Sauce. Am Tisch neben uns schienen die ausländischen Gäste extreme Schwierigkeiten mit dem Bestellen zu haben, aber wir mischten uns nicht ein.
 
 
Das Tsuen heute hütet wie schon seit 1160 die Uji-Brücke mit ihren Reisenden und ist aufgeteilt in einen Shop (links) und das Café (rechts).
 
 
Der Ausblick von meinem Platz- wenn ich mich anstrenge, kann ich in der Ferne Murasaki Shikibu erkennen!
 
 
Meine Matcha-Soba kamen wie ich sie bestellt hatte ohne eine Sauce zum dippen. Sie schmeckten aber trotzdem lecker und nicht zu trocken.
 
 
Ulf bestellte ein Matcha-Eis/Parfait und es sah nicht nur lecker aus- es war es auch!
 
 
Nach dem bezahlen kaufte ich noch ein paar Tees und eine Packung der Sobanudeln, damit wir sie uns Zuhause nochmal mit einer veganen Sauce zubereiten konnten. 
 
 
Vor dem Bahnhof Uji stand dieser witzige Briefkasten, mithilfe dessen ich meine letzte Postkarte aus Kyoto abschickte.
 
Wir liefen zum Bahnhof zurück und kauften uns Proviant für die Rückfahrt nach Tokyo mit dem Shinkansen ein. Wir holten natürlich auch unsere Koffer aus den Hotelschränken ab. Der Bahnhof Kyoto war, so wie man es am 30.12., dem krassesten Tag des Jahres, erwarten konnte: Ein riesiger Menschenauflauf und man kam kaum durch.
 
 
Das Bild zeigt es nicht so gut, aber... puh, diese Menschenmassen und das Gewühle machten uns mit dem Gepäck echt zu schaffen.
 
 
Alle Plätze in den Zügen sind gegen Jahresende reserviert- gut, dass wir bereits in Nagoya ziemlich zu Beginn der Reise gebucht hatten.
 
Auf der Fahrt bloggte ich und wir aßen unter anderem diese vegetarische Bentobox, die wir zufällig entdeckt hatten- es waren sogar Matcha Inari dabei! NICE!
 
Wir checkten gegen 17:20 Uhr in unser Hotel im Westen Tokyos ein und freuten uns sehr, nun bis zum Ende der Reise ein 17m² großes Zimmer zu haben- da konnte man mit den Koffern viel besser rangieren und es war wieder ein Schreibtisch vorhanden, an welchem ich bloggen konnte. Wir packten ein wenig aus und machten uns frisch, um in Ikebukuro noch was kleines Essen zu gehen. Ulf hatte auch schon eine richtig coole Idee.

Wir kamen am Ikebukuro-Bahnhof Westausgang an und ich blickte auf das allererste Hotel, in welchem ich jemals in Japan übernachtet hatte. Es war sehr nostalgisch, das wiederzusehen, denn das letzte Mal aus der Nähe gesehen hatte ich die Gegend in 2008!!
 
 
Das Ziel für unser Abendessen war das "Senjo Gyoza", in welchem zwei liebe Taiwanesinnen handgemachte Gyoza verkauften.
 
 
Der Laden hatte gerade mal 6 Sitzplätze, aber es war leer und wir super hungrig- wir bestellten Vegetarische und Vegane Gyoza und warteten auf die kleinen Köstlichkeiten.
 
 
An der Wand hingen sogar Bilder von den kompletten Füllungen der Gyoza!
 
 
Nach ca. 8 Minuten erhielten wir diese farbenfrohen, leckeren Teigtaschen mit einem veganen Dip- sie schmeckten sowas von köstlich, dass wir uns schworen, noch einmal wiederzukommen!
 
Wir aßen vergnügt unsere Gyoza und bezahlten die insgesamt 18 Stück, die wir verputzt hatten. Wir bekamen jeder noch eine Süßigkeit in die Hand gedrückt und hofften, am 2.1. noch einmal dort essen zu können. Ulf und ich liefen zurück zum Bahnhof und er kam auf die Idee, noch einmal in ein Gamecenter zu gehen, um ein wenig am Greifautomaten zu spielen.
 
 
Die Straßen waren sehr hübsch schon für das neue Jahr geschmückt- natürlich passend mit Drachenmotiven.
 
 
Ulf spielte nicht nur am Ufo-Catcher, sondern trommelte auch ein bisschen Taiko zu seinen liebsten aktuellen Animeopenings.
 
Es blieb nicht bei einem Gamecenter, sondern es wurden fast 5. In den gruseligsten Seitengassen fanden wir Gelegenheiten, zu spielen und ich gewann leider bei einem Automaten mit nur zwei Versuchen das riesige Pokémon Ditto, von dem ich nun nicht weiß, wie ich es noch in die Koffer reinkriegen soll.
 
 
Der Größenvergleich von Ditto und den anderen Plüschis... AAAAAH!
 
 
Auf dem Rückweg zum Hotel sahen wir schon Werbung für die Comiket Messe, die am Folgetag auf uns wartete...
 
 
Bis zum nächsten Mal,
eure nun vielleicht einen größeren Koffer suchenden Glücksspielsuchtis,
Tsu & Ulf



 


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