yume mita sekai ga
dokoka ni aru nara
sagashi ni yukou ka
kaze no mukou he
(Natsumi Kiyoura - Tabi no Tochuu)
Unser Shinkansen nach Kyoto fuhr am 26.12. kurz nach 11 Uhr ab. Wir checkten in Ruhe in Nagoya aus und waren fast etwas wehmütig, weil uns das 14m² Zimmer und alle Annehmlichkeiten der Lage und Co. sehr zugesagt hatten. Aber wir hatten weitere Pläne und so rollerten wir unsere Koffer zum Hauptbahnhof, kauften noch 2-3 Dinge ein und fuhren die kurze Strecke von nur ca. 35 min nach Kyoto.
Mit einem lokalen Zug ging es eine Station weiter nach Umekoji-Kyotonishi, denn dort konnten wir in dem Onsen-Style Hotel, in welchem ich uns eine Nacht reserviert hatte, schon die Koffer abgeben. Wir waren in freudiger Erwartung des Heisse-Quelle-Badens am Abend, doch zunächst riefen uns vegane Curry-Udon im Mimikou bei Gion, nahe des Yasaka-Schreins. Ulf lernte schon bei der Anreise zum Mittagslokal, dass in Kyoto alles durch Busse erreichbar ist. Beim Mimikou angekommen mussten wir nur 2 min warten, bis wir dran waren.
Wir machten uns im Anschluss auf den Weg zum Kawaramachi-Distrikt, wo es wieder einiges an Geschäften (auch mit Anime-Schwerpunkt) zu besuchen gab. Ulf und ich hatten bei dem Wetter beide richtig Lust auf Eis bekommen und als sich die erste Gelegenheit bot, schlugen wir zu.
Als wir so umherstreiften fiel uns auf, wie unfassbar viele Touristen in Kyoto unterwegs waren und wir fühlten uns von Minute zu Minute sichtlich unwohler. Mir machte das viele Geschubse, das angeniest werden und das laute Gerede an jedem möglichen Ort sensorisch sehr zu schaffen. Einer unserer Stops in Kawaramachi war auch wieder Mandarake, nur war dieser in einem Kaufhaus zu finden und ziemlich klein.
In dem selben Kaufhaus befand sich auch der offizielle Nintendo Store von Kyoto und Ulf und ich checkten ihn natürlich einmal aus. Wir sahen zwar einige coole Sachen, aber es war dann doch nicht wirklich was für uns dabei, da die Preise sehr hoch waren. Schade, denn eine neue Bentobox von Animal Crossing hätte ich schon gerne gehabt.
Ulf und ich hatten viel zu lange aufgeschoben, endlich zu einem FamilyMart zu gehen und unsere Tickets für die Comiket am 31.12. abzuholen. Deswegen erledigten wir das mit Hilfe der freundlichen Mitarbeiterin noch und holten uns danach an einem kleinen Stand handgemachte Onigiri mit Salz und Kombu-Geschmack.
Unsere Beine trugen uns nur noch zu einem 100 Yen Shop und einer Lashinbang-Filiale (auch hier keine Vivy...!), bis wir endlich ins Hotel eincheckten und unser Abendessen zu uns nahmen. Danach hieß es: BADEZEIT! Mit einem Körbchen mit Handtüchern bewaffnet schlüpften wir in einen Jimbei und Yukata und setzten uns vor die Kashikiri-Onsen, 5 kleine private Zimmerchen mit heissem Quelle-Zugang, um ein entspannendes Bad zu nehmen.
Wir duschten uns vor dem Betreten nochmal ab und verbrachten zweimal ca. 15 Minuten in zwei verschiedenen Bädern. Der Kontrast von der kalten Außenluft und dem warmen Wasser war sehr erfrischend und ich freute mich, dass ich das erste Mal seit 2012 wieder in einem Onsen sein konnte! Was uns leider etwas störte war auch hier wieder das auffallend schlechte Benehmen der zumeist ost-asiatischen Touristen. Die Kinder schrien und tobten im Wartebereich rum und hauten und traten einen sogar... Die Leute, die vor uns im Bad waren liessen ihre dreckigen Handtücher einfach liegen, obwohl vom Hotel Schilder und Ablageplätze dafür vorgegeben waren...
Trotz allem hatten Ulf und ich eine wundervolle Zeit in dem teureren, aber auch 22m² großen und modernen Hotelzimmer! Wir konnten kaum fassen, wie viele tolle Angebote es gab, denn man konnte sich jederzeit Matcha Latte, Tee oder Kaffees holen. Bei den Amenities lagen sogar Tabi-socken, Zopfgummis und andere tolle Goodies, die wir dankend annahmen und nutzten.
Um 21.30 Uhr wurden sogar gratis Sobanudeln verteilt, aber da in der Brühe Hähnchen enthalten war, setzten wir diese Mahlzeit aus. Trotz allem war es richtig schön und ich freute mich, dass ich Ulf für eine Nacht in dem Hotel begeistern konnte.
eure Tsu & Ulf
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