Lasst uns 1000 Kraniche falten!
Am 27. Dezember nahmen wir den Sakura-Shinkansen um 10.08Uhr
nach Hiroshima. Dass dieser sogar bis nach Kumamoto durchfuhr, machte Ulf schon
ganz aufgeregt auf sein baldiges Treffen mit Kumamon! Wir hatten nur diesen
einen Tag in der Stadt, doch das sollte reichen, um meinen Traum wahr werden zu
lassen: Einmal das Friedensdenkmal, das zerbombte Gebäude der ehemaligen
Industrie- und Handwerkskammer live zu sehen!
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Noch wird der Zug gereinigt, deswegen hängt dieses Schild,
das den Zugang versperrt in der Tür. |
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Der Bahnhof von Hiroshima- hier war es schon deutlich kälter als in Nagoya und Tokyo! |
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Ein häufig wiederkehrendes Motiv im Stadtbild sind diese Friedenstauben. |
Wir kamen gegen 11.34Uhr in Hiroshima an und liefen den
kurzen Weg zu unserer Unterkunft, wo wir schon den Koffer abstellen konnten. Anfangs
hatten wir Angst, dass wir nicht reinkommen würden, denn die Tür war mit einem
Smartlock versehen, das sich nur mit Hilfe einer App und einer bestimmten
Bluetooth-Version öffnen ließ. Zwar hieß es in der Beschreibung der Unterkunft,
dass man kein Internet bräuchte, jedoch kamen wir ohne nicht hinein- also
loggte ich mich in den Pocket Wifi Router auf der anderen Seite der Tür ein und
wir konnten rein.
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Die Wohnung kam uns im Vergleich zu anderen AirBnBs relativ
groß vor. |
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Der Blick vom Fenster zur Eingangstür. |
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Sogar eine Waschmaschine gab es, die wir am Abend noch
nutzten! |
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Das Bad war standardmäßig extrem klein und der Wasserboiler
machte sehr laute Geräusche- in etwa wie ein Formel1-Fahrzeug!! |
Alles in allem war diese Wohnung sehr sauber und
schön, wenn gleich auch Fußkalt. Das Pocket-Wifi steckten wir ein und machten uns auf gleich wieder auf den Weg. Die Lage der Wohnung war wirklich
fantastisch, denn wir kamen schnell zur Haupt-Shoppingstraße, wo wir kurz im
Jump Shop Halt machten. Hier gab es sogar noch einige Dinge von Golden Kamuy,
die wir in Nagoya gar nicht gesehen hatten!
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Der Jump Shop-Eingang- Ulf wollte unbedingt vor dem Essen
nochmal reingehen. |
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Auch diese Shoppingpassage glich den vielen anderen in ganz
Japan, die wir auf diesem Urlaub bereits besichtigt hatten. |
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Ich kaufte nur diese Sticker von MyHeroAca, da ich sie Jemandem mitbringen möchte. |
Zum Mittagessen suchten wir das Nagata-Ya auf, denn dieses
Okonomiyaki-Restaurant warb damit, dass es hier vegetarisches und veganes
Okonomiyaki zu essen gab, was wirklich perfekt für Ulf war!
Vor dem Restaurant war eine lange Schlange- mehr Ausländer als
Japaner warteten hier darauf, etwas mampfen zu dürfen. Wir mussten ca. 30
Minuten warten, bevor wir essen konnten.
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Das Innere des Restaurants war sehr urig und wir bekamen
einen Platz am Counter, wo die Köche die Okonomiyaki am Fließband zubereiteten. |
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Hier ein kleiner Blick ins Vegetarische/ Vegane Menü. |
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Jetzt wussten wir auch, warum es so viele Menschen hier
herzog: Das Restaurant hat eine ganze Sammlung an Preisen und Auszeichnungen! |
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Mein veganes Okonomiyaki, das mir eher wie eine große Portion
Yakisoba vorkam. Es schmeckte zwar klasse, aber es war einfach nicht dasselbe
wie ein Okonomiyaki mit Teig, das es so typischerweise in Tokyo gibt.
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Falls ihr eher auf schlagfertiges Essen steht, hier etwas mit SCHINKEN!!! |
Nach dem Essen
war
das nächste Ziel das Friedensdenkmal. Ich wusste, dass es sehr nah war, jedoch
nicht, dass man einfach nur nach rechts hätte abbiegen müssen. Als wir auf der
Brücke standen, sahen wir die Kuppel der alten Industrie- und Handelskammer.
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Wir hatten wieder einmal traumhaftes Wetter und freie Sicht
auf die Kuppel. |
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Ich vor dem zerstörten Dom, der seit dem Atombombenabwurf
noch genauso hier steht wie damals. Er wurde aufwendig konserviert und gehört
zum Weltkulturerbe. Er stand nur 140m vom Ground Zero, also dem Aufschlagsort
der Bombe entfernt. |
Für mich bedeutete der Besuch in Hiroshima die Erreichung
eines persönlichen Ziels. Ich hatte mir immer einmal gewünscht, hierher zu
kommen und dieses Gebäude in echt zu sehen. Seit der 8. Klasse hatte ich mir
immer wieder Dokumentationen und Bücher zur Katastrophe angesehen und war davon
berührt gewesen. Und wir sollten noch tiefer in die Materie eintauchen: Es ging
weiter zum Friedensmuseum.
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Vorher noch schnell ein Hiroshima-Lemon-Eis, auch wenn es dafür viel zu kalt
war… |
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Wir kamen auch am Denkmal für die nach dem Unglück an Leukämie erkrankte
Sadako Sasaki vorbei, die zu Lebzeiten weit über 1000 Kraniche faltete,
weil sie sich von den Göttern damit die Erfüllung eines Wunsches
erhoffte. Sie starb jedoch im Alter von 12 Jahren an der schrecklichen
Krankheit. Sie ist eine der bekanntesten Überlebenden des
Atombombenabwurfs. |
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Der Friedenspark war sehr ruhig, obwohl hier viele Touristen
unterwegs waren.
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Da der Hauptteil des Museums derzeit Erdbebensicher umgebaut
wird, konnten wir nur einen kleinen Teil besichtigen. Dies kostete uns jedoch
auch nur erstaunliche 200Yen! Sogar eine Postkarte bekam jeder von uns dazu
geschenkt.
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Der Zeitpunkt der Katastrophe. |
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An den riesigen Fotowänden von „Hiroshima davor – Hiroshima
danach“ wurde einem das Ausmaß des Bombenabwurfs auf schmerzliche Weise bewusst
gemacht. |
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Ein Projektor zeigte auf einem Modell auf dem Boden die
Reichweite der Zerstörung auf. |
In einem weiteren Raum waren unzählige Sitzgelegenheiten und
ein Monitor, auf welchem am laufenden Band Zeitzeugen sprachen und ihre
persönlichen Schicksale erzählten. Es war eine beklemmende Atmosphäre, denn
hier sprachen beispielsweise Mütter davon, wie sie die Überreste ihrer
Kleinkinder und Babys in den verbrannten Häusern vorfanden, oder wie Bewohner,
die zur Katastrophe noch Kinder waren ihre Eltern mit den schweren
Verbrennungen nicht mehr wiedererkannten…
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Obwohl von der Stadtgeschichte Hiroshimas bis zur Fertigung
und dem Abwurf der Bombe alles minutiös dargestellt war, fehlte Ulf ein
bisschen die Darstellung der Beziehung zwischen Japan und den USA im zweiten
Weltkrieg. |
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Nochmal zum Vergleich: Das Gebäude von vorhin vor dem Bombenabwurf und
danach. |
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Hier noch ein Blick vom oberen Stockwerk in das untere- die
Ausstellung war wirklich günstig für so viele Information und Exponate. |
Am Ende der Ausstellung konnte man noch einmal einige Kleidungsstücke und anderes sehen, das private Spender dem Museum
hatten zukommen lassen. Die blutbefleckte Kleidung und die Fotos der kranken, verbrannten
Menschen erregten bei mir teilweise Übelkeit…
Ich kaufte mir im Shop noch ein Buch auf Englisch mit
Zeitzeugenberichten. Da ich eine deutsche, ähnliche Version irgendwann im
Studium einmal verliehen und nicht wieder zurückbekommen hatte, wollte ich dies
unbedingt mitnehmen. Auch ein Kühlschrankmagnet und zwei Postkarten landeten im
Einkaufskorb.
Nach diesem bedrückenden Erlebnis beeilten wir uns und
gingen in Richtung des Schlosses Hiroshima. Wir waren uns ziemlich sicher, dass
wir um 16.40h bereits zu spät waren, um noch hineingehen zu können, aber wir
wollten es zumindest einmal von Nahem sehen. Wir sollten Recht behalten.
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Der Vorhof des Schlosses war wunderschön gestaltet. |
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Eine Brücke führte über das Wasser, in welchem sich eine
Menge Enten tummelten. |
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Im Abendlicht der Sonne sah das Schloss wirklich wunderschön
aus. Wir waren froh, es wenigstens noch so gesehen zu haben. Letzter Einlass
war um 16.30Uhr gewesen. |
Ulf und ich schöpften trotz der kleinen Enttäuschung neue
Kraft und entschlossen uns auf dem Rückweg zum Shopping-Distrikt, das Pokémon
Center Hiroshima im Kaufhaus Sogo mitzunehmen. Wir brauchten schließlich noch
ein Krabby für Stefan, welches zuvor überall ausverkauft gewesen war.
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Diese coole Statue von Pikachu und (shiny?) Garados ziert den Eingang
des Pokémon Centers. |
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Das lokale Baseballteam wird hier sogar von Karpador
unterstützt. |
Ulf wurde endlich fündig und konnte für sich das letzte
Smogmog und für unseren Freund das vorletzte Krabby bekommen. An der Kasse
erhielten wir als kleines Geschenk einen Sticker und durften außerdem noch an
einem Aktionstisch mit unserem Kassenbon mitmachen. Ulf und ich erhielten
jeweils einen weiteren Sticker.
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Im Shopping District waren viele Gamecenter, in denen wir
zum Beispiel das Taiko-Game ausprobierten und zu einem Ending von My Hero
Academia um die Wette trommelten. |
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Dieser Space Invaders Automat machte besonders viel Spaß. |
Da wir beide wieder Hunger bekamen und es nichts weiteres Vegetarisches
in der Nähe gab, entschieden wir uns für einen Besuch bei Saizeriya, einem
Family-Restaurant.
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Wir nahmen einmal die Triple Büffel-Mozarella Pizza und eine
Portion Spagetthi Alio Oglio. Für nur 190Yen pro Person zusätzlich konnte man so
viel Softdrinks trinken, wie man will! |
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Ulfs Vergleichsbild zur Karte- die Pizza hat wirklich nur einen 20cm Durchmesser. |
Wir machten noch einen kleinen Stop bei Don Quijote um zu
checken, was uns ein weiterer Koffer kosten würde und kamen dann auf dem
Heimweg an dem Vergnügungsdistrikt „Nagarekawa“ vorbei. Dieser wirkte ähnlich
wie das Kabukicho in Shinjuku, auch wenn es hier nur Lovehotel, Kneipen und
„Girlsclubs“ gab.
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Das große Eingangsschild am Anfang der Straße. |
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Grober Überblick mit leuchtenden Reklametafeln. Eine
beachtliche Anzahl an Taxis fuhr hier durch. |
Wir fanden keinen Laden, in den wir gehen wollten, da viele
von ihnen allein schon eine Tischgebühr zwischen 800-2000Yen verlangten. Wir
ließen den Abend also in der Unterkunft ausklingen und träumten in der Nacht
schon von unserem Besuch bei Kumamon am darauffolgenden Tag…
Was passiert, wenn Ulf endlich auf sein großes Idol in Kumamoto trifft,
könnt ihr beim nächsten Mal lesen!
Grüße aus Westjapan,
eure Tsu + Ulf
Ich hab mich nicht getraut, in Japan Pizza zu essen :(
AntwortenLöschenMan kann auch Pech haben, aber die billigen in den Family Restaurants sind schon okay, wenn auch viel teurer als bei uns! ^-^
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