Wir waren auf Japanreise vom 16.12.23-06.01.24!

Mittwoch, 26. Dezember 2018

Obdachlos in Osaka: AirBnB Horror Deluxe!


OMG.

Der heutige Blogeintrag wird ein echter Schocker… vielleicht habt ihr durch Social Media schon mitbekommen, was sich so ungefähr zugetragen hat. Hier kommt der passende Blogeintrag vom 25.12. – der Tag, an dem wir nach Osaka fuhren und nicht in das gebuchte AirBnB hineinkamen… UND ES WIRD NOCH GRUSELIGER. 

Zunächst jedoch noch kurz dies: Falls sich jemand fragt, wie wir unser Abendessen von Zeit zu Zeit gestalten, wenn es Mittags schon was richtig Großes gab:

Wir gucken gerne mal beim Kombini-Food vorbei und essen was davon!
Am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages konnten wir es morgens ruhig angehen lassen, denn wir mussten erst um 11.09Uhr den Shinkansen nach Osaka bekommen und würden nur 51min bis dorthin brauchen.

Wir holten uns den Pistazien-Frappucino „Christmas Tree“ in Laktosefrei und normal.
Hier lächle ich sogar noch auf dem Foto…
Unterwegs schrieben wir endlich die Postkarten fertig, die wir uns vorgenommen hatten sehr bald abzuschicken. Wir stiegen vom Shinkansen in die U-Bahn um und machten uns auf den Weg nach Hommachi, da wir beim Restaurant „Green Earth“ essen wollten.

Wir nahmen uns an der Info nochmal diese praktische Netzkarte, da unsere Vorbereitungen vor dem Urlaub nicht komplett ausreichend gewesen waren.

Das Green Earth von außen – hier macht es schon noch den erwarteten, „hipsterigen“ Eindruck.
Im inneren wirkte das Restaurant ziemlich alt und hatte gleich vorne links wenn man reinkam einen langen Küchentresen und auch Kasse im japanischen Stil. Uns bediente ein netter, älterer Herr und je länger wir dort saßen, umso voller wurde es auch- vor allem mit Ausländern. Schien also wie ein echter Geheimtipp für veganes und vegetarisches Essen!

Die Karte zeigt das „Lunch of the day“.

Und hier seht ihr das Set in Gänze vor mir stehen. Es war eine schöne, sättigende Mischung und das „Soymeat“ und die Soße schmeckten richtig würzig, leicht scharf und superlecker!
Wir markierten dem lieben Kellner auf einer von ihm vorgezeigten Deutschlandkarte unseren Wohnort Kassel und wurden beim Abschied nett mit einem fast akzentfreien „Auf Wiedersehen!“ entlassen.

Zurück in der U-Bahn merkten wir, wie früh es noch vor dem Check-In in unser AirBnB war und entschieden deshalb, dass wir gleich versuchen würden, das Kaufhaus „Abeno Harukas“ im Bahnhof Abenobashi zu finden. Wir fuhren deshalb nach Tennouji und liefen erst einmal falsch durch die „Katakomben“, kamen dann jedoch zu meinem Ziel: Dem dritten Stock mit der Modemarke „Scolar“. Ich wusste, dass hier mit „Suu-chan“ ein niedliches japanisches Model arbeitete, das ich durch twitter kannte und ich wollte mir außerdem auch ein bis zwei Sachen vom SALE zulegen. Ich probierte das, was mir gefiel an und befand es für gut.

Beim Kauf machte ich leider einen Fehler: Ich hatte mir nicht gemerkt, dass ich Dinge wie Kleidung Tax-Free einkaufen und auch sofort in Japan benutzen könnte… bei Gütern wie z.B. Lebensmitteln werden diese nämlich in einer Tüte verschlossen und dürfen erst wieder Zuhause geöffnet werden! So habe ich ungefähr 8€ zu viel ausgegeben… von jetzt an werde ich mir das merken! Auch war ich zu schüchtern, um Suu-chan nach einem gemeinsamen Foto zu fragen…

Japaner haben ihren „Shit together“ und stellen sich fast alle wirklich immer brav am Bahnhof an.
Die nächste U-Bahn brachte uns direkt zu unserem Zimmerchen von AirBnB. Wir folgten Google Maps mal mit Internet, mal ohne (denn wir hatten das Pocket Wifi ja erst auf dem Zimmer) und kamen an den Kuromon Ichiba Market, von dem wir vorher nicht gewusst hatten, was für ein cooler Ort er war.

Viel bunte Reklame und kuriose Angebote ohne Ende fanden wir hier vor.

Man konnte einigen Verkäufern bei der Zubereitung der Waren (vor allem Fisch und Muscheln) live zusehen.

Das sind Pringles mit Takoyaki-Geschmack!! Ulf sagte dennoch: NO, THANK YOU!

Für mich war es auch ein wahres Meeresfrüchte-Paradies. Gegessen habe ich hier trotzdem nichts, denn mir verging schon bald der Appetit…
Um 15.30Uhr waren wir am gebuchten AirBnB-Apartment angekommen, dass sich direkt hinter dem Markt befand. Wir folgten den Anweisungen des Hosts, die wir 3 Tage vor Ankunft automatisiert in der Reiseplanung erhielten. Doch schon als wir den Briefkasten checkten, um den Schlüssel zu entnehmen, erlebten wir eine unangenehme Überraschung: Der Briefkasten war mit Werbeflyern extrem zugemüllt, als wäre er wochenlang nicht geöffnet worden. Wir versuchen das Tresor-artige Schloß nach Anweisung zu öffnen und bekamen sogar Hilfe von einem anderen Hausbewohner, wobei schnell klar wurde, dass das nicht funktionierte. Wir entmüllten den geschlossenen Kasten so gut es ging und knackten ihn mit der Hand. Innen drin war jedoch kein Schlüssel zu finden.

Der Mülleimer war nun voll mit den Prospekten…
Wir durchwühlten sicherheitshalber sogar nochmal den Müll, weil wir dachten, dass wir ihn eventuell aus Versehen weggeworfen hatten. Als zwei Personen das Haus betraten, ging ich mit hinein, fuhr in den 7. Stock und versuchte mich vor der geschlossenen Apartmenttür in das Internet einzuwählen, da wir auch diese Daten schon hatten. Das W-Lan war jedoch nicht auffindbar.

Ulf und ich kontaktierten mit Internet als Leihgabe des netten jungen Mannes den Host der Wohnung und er versuchte sogar anzurufen- unter dieser Nummer war niemand zu erreichen.

Mit dem Handy ging Ulf ein paar Schritte zurück in Richtung Markt, wegen des freien Internets und kontaktierte AirBnB per Nachricht. Bald tauchte noch ein anderer chinesischer Hausbesucher auf, der den Host vom Sehen kannte und versuchte, uns zu helfen. Er fuhr mit uns hoch zum Zimmer, telefonierte mit Jemandem und sagte, dass der Wohnungsanbieter nun sicherlich bald kommen würde. Wir warteten und warteten und es tat sich nichts. Mir fiel plötzlich auf, dass die Klingel abgestellt war, denn es leuchtete kein Lämpchen wie bei allen anderen Zimmern. Ulf kam auf die Idee, den frei zugänglichen Schrank mit dem Stromzähler neben der Tür zu öffnen und siehe da: Darin war der Schlüssel, befestigt mit einem langen Band…! Wir öffneten die Tür und waren geschockt, denn:

Das Apartment war verlassen, komplett leer und hatte auch keinerlei Elektrizität!!!
Wir machten Fotos, verschlossen alles wieder und riefen beim AirBnB Kundenservice an. Sie setzten dem Host eine 1-stündige Frist und wollten uns dann eine Rückerstattung geben und bei einer neuen Buchung helfen. Wir warteten an einem „Free Rest Space“ und fühlten uns extrem niedergeschlagen und verwirrt. Der Hunger war uns auch komplett vergangen, obwohl wir es bald schon 18Uhr hatten. 

Als sich AirBnB eine Viertelstunde später immer noch nicht meldete, riefen wir die neue Servicenummer an, die uns der Mitarbeiter zuvor genannt hatte. Auch hier musste ich wieder auf Englisch die Situation erklären und wir bekamen die Stornierung der Unterkunft, als wir die Bilder des leeren Hauses zusandten. Zusätzlich gab es einmalig eine Zahlung von fast 48€, da unser neues Ersatz-Hotel natürlich mehr kosten würde… Ulf machte diese geringe Entschädigung ziemlich wütend. Wir hatten mehr als 2 Stunden Zeit in Osaka verloren und in der Kälte rumstehen müssen.Außerdem wissen wir bis dato ja noch nicht, was die Anrufe uns gekostet haben...
Den Kilometer bis zum neuen Hotel liefen wir zu Fuß und mit dem schweren Koffer und Laptop im Gepäck. Wir waren trotzdem mehr als glücklich, als wir endlich ankamen und einchecken konnten. Die Lage war auch ziemlich gut und das Zimmer sehr gemütlich. Ich musste das Hotel erstmal in bar bezahlen und hoffe, dass AirBnB Wort hält und wir alles wiederbekommen.

Kleiner Blick ins neue Hotelzimmer.
Sowas Seltsames habe ich wirklich noch nie erlebt (und dabei habe ich den Ruf, verrückte Leute und Situationen anzuziehen!). Da dies bereits unsere dritte schlechte Erfahrung mit AirBnB darstellte, werden wir uns in Zukunft wohl öfter anders entscheiden.

Ulf hatte noch einen Wunsch für den Rest des Abends: Er wollte gerne in die kleine Bar „SpaceStation“ wo es Retrogames und Konsolen noch und nöcher gab, sowie einige Cocktails. Wir liefen 15 Minuten und hatten viel Spaß beim nächtlichen Anblick der hellerleuchteten Geschäfte in Dotonburi. 

Weihnachtliche Deko inmitten vieler Geschäfte Osakas.

Das Gebäude von außen- geht ihr die Treppe hinauf, seid ihr direkt in der kleinen Bar drin.



Das ist die aktuelle Getränkekarte gewesen, es waren eigentlich nur Ausländer, bzw. Touristen wie wir in der Space Station.

Wir bestellten einen „Gin Sonic“ und eine „Chun Li“ beim netten Besitzer „Given“!
Ulf probierte ein paar Spiele alleine aus und wir spielten auch etwas zusammen am Super Nintendo!

Die Inneneinrichtung war sehr liebevoll gestaltet und vor allem ausgeleuchtet!
Um 22Uhr gingen wir zurück zum Hotel, planten den nächsten Tag und guckten noch Anime am Laptop…

Wie es nach der riesen Panne weitergeht, könnt ihr im nächsten Blogeintrag lesen!
Eure Tsu (+Ulf)

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